Was muss man bei einer Reifenpanne beachten?
Nach ADAC-Angaben ist ein Reifenschaden auf deutschen Straßen die vierthäufigste Autopanne. Dennoch sind Autoreifen relativ sicher und es kommt nur etwa alle 150.000 Kilometer zu einer ärgerlichen Reifenpanne, die ein sofortiges Eingreifen des Fahrers erforderlich macht. Was ist zu tun, wenn der Reifen während der Fahrt auf einmal platzt oder die Luft langsam entweicht?
Anzeichen eines platten Reifens
Ein geplatzter Reifen ist nicht zu übersehen und an die Schrecksekunde können sich Fahrer ihr ganzes Leben erinnern. Langsam entweichende Luft aufgrund eines Lochs im Autoreifen ist schon schwieriger zu identifizieren, sofern kein Reifendrucksystem mit einer Warnlampe am Armaturendruck einen fehlenden Reifendruck anzeigt. Hinweise auf einen platten Reifen sind sich verändernde Fahrgeräusche durch ein lauteres Abrollgeräusch. Außerdem ist die Lenkung beeinträchtigt und der Wagen zieht zur Seite, wenn das Lenkrad losgelassen wird.
Wie verhält man sich bei einer Reifenpanne?
Bei einem platzenden Reifen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und nicht abrupt den Wagen an den Fahrstreifen zu ziehen, ohne den Verkehr zu beachten. Ein schlimmer Unfall kann die Folge einer solchen Panikreaktion sein. Stattdessen sollte zunächst die Spur gehalten werden. Die Warnblinker werden eingeschaltet und die Geschwindigkeit wird langsam gedrosselt, bis die Fahrbahn frei ist, um das Auto an den Seitenrand zu steuern.
Am Straßenrand angekommen, wird die Unfallstelle abgesichert. Die anderen Autofahrer werden durch das Warndreieck auf die Autopanne aufmerksam gemacht. Dabei wird das Warndreieck in der Innenstadt 50 Meter, an Landstraßen 100 Meter und an Autobahnen 150 Meter vor dem Fahrzeug platziert. Eine ähnliche Funktion erfüllt die Warnweste, die sich der Autofahrer anlegt.
Anleitung zum Reifenwechsel
Zunächst wird die Handbremse angezogen sowie der erste Gang eingelegt, während bei einem Automatiksystem der Wahlhebel auf P gestellt wird. Fehlen Alufelgen, kann die Radkappe mit einem Schraubenzieher abgehoben werden. Die Radmuttern werden mit einem Radkreuz oder Radschlüssel gelockert und vollständig herausgehoben. Mit einem Wagenheber wird das Fahrzeug angehoben. Dieser Vorgang erleichtert den Radwechsel, wobei die Radmuttern dabei leicht angezogen werden.
Das Auto wird nun wieder abgesenkt, bis das Rad blockiert und die Radmuttern werden bis zum Anschlag festgezurrt. Somit ist der Wagen zum Herunterlassen bereit und die Fahrt kann fortgesetzt werden. Wer noch keinen Wagenheber hat oder seinen alten Wagenheber wechseln möchte, findet bei diesem Anbieter hochwertige Modelle: https://wagenheber24.de/elektrische-wagenheber/
Unterschiede zwischen einem Ersatz- und Notrad
Das früher übliche Ersatzrad ist ein vollwertiger Ersatz für den kaputten Reifen. Seine Popularität hat dennoch stark abgenommen, weil sein Platzverbrauch enorm ist und sich nachteilig auf den Benzinverbrauch auswirkt. Außerdem ist der Reifenwechsel durch seine Größe und Schwere ein schwieriges Unterfangen und bei einer Erneuerung der Reifen muss das Ersatzrad berücksichtigt werden.
Deshalb setzen viele Autofahrer inzwischen auf ein Notrad, das deutlich kleiner, schmaler und leichter als das Ersatzrad ist, aber aus diesen Gründen nur ein Provisorium für die Fahrt zur nächsten Werkstatt sein kann. Die Weiterfahrt mit dem Notrad ist nur mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h zulässig und Autofahrer sollten abruptes Abbremsen, intensive Beschleunigungen und schmale Kurven vermeiden. Mit Einschränkungen der Funktionalität von ABS, Traktionskontrollen, Tempomat und anderer Assistenzsysteme ist zu rechnen.
Was sind Runflat-Reifen?
Runflat-Reifen bzw. Notlaufreifen sind wie Noträder einfache Provisorien und ebenfalls nur für die Weiterfahrt zur nächsten Autowerkstatt gedacht. Aufgrund verstärkter Reifenseitenwände oder zusätzliches Gummi halten sie das Gewicht des Wagens auch ohne Luft. Das neue Verfahren wird sich vermutlich nicht durchsetzen, weil die fehlende Luft eine Federung unmöglich macht, was sich nachteilig auf den Fahrkomfort auswirkt. Runflat-Reifen sind außerdem rund 40 % schwerer als Noträder, führen zu einem größeren Spritverbrauch und die Montage beim Reifenwechsel ist nicht unkompliziert.
Reifen reparieren mit einem Pannenset
Für die Reparatur benötigen Fahrer ein Reifenpannenset mit Dichtmittel, Kompressor, Ventilaufsätzen und Aufschraubhilfen. Ist die Ursache für den Luftverlust des Reifens gefunden, wird die Schadensstelle mit dem Dichtmittel verdichtet, damit das Loch geflickt werden kann. Danach wird ein Stück mit dem Auto gefahren, damit sich das Dichtmittel gleichmäßig verteilt. Anschließend kann der Reifen mit dem Kompressor wieder mit genügend Luft befüllt werden und das Reifenventil wird wieder befestigt.