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Zoff geht weiter: Tesla-Chefs in Grünheide verteidigen Hausbesuche

Tesla auf dem Gelände der Gigafactory in Grünheide
Tesla auf dem Gelände der Gigafactory in Grünheide, Bild: Maxim/Unsplash

Tesla beglückt seine krankgeschriebenen Mitarbeiter in der Gigafabrik in Grünheide mit unangekündigten Hausbesuchen. Diese zeigen sich über diese Aufmerksamkeit indes zumeist wenig begeistert und reagieren eher aggressiv. Auch die Gewerkschaften können dieser Art der Fürsorge so gar nichts abgewinnen. Tesla aber bleibt bei seiner Linie, der Werksleiter legt sogar noch einmal nach.

Tesla-Werksleiter verteidigt Vorgehen

Es ist ein weiterer Aufreger um die Gigafabrik von Tesla im brandenburgischen Grünheide, die einzige in Europa. Weil der Krankenstand am Standort so hoch ist, hatte die Werksleitung damit begonnen, einzelne Beschäftigte überraschend zuhause aufzusuchen, wie wir zuvor berichtet hatten.

Die Reaktionen nicht nur in der Belegschaft, sondern auch bei Arbeitnehmervertretern fiel eindeutig aus, von abwegigen Aktionen sprach etwa die IG Metall. Davon will Werksleiter André Thierig aber nichts wissen. Viele Unternehmen machten Hausbesuche bei auffällig langen oder häufigen Fehlzeiten, so der Manager, der sogar noch einmal nachlegte. Auch weitere Hausbesuche werde er nicht ausschließen.

Tesla stört sich an einem hohen Krankenstand unter den Mitarbeitern, der liege in der Spitze bei 17% und sei später auf aus Sicht von Tesla immer noch zu hohe 11% zurückgegangen. Am Standort sind rund 12.000 Personen beschäftigt.

Gewerkschaft sieht überlastete Mitarbeiter

Kaum zur Arbeit seien einige Beschäftigte in diesem Jahr gegangen, regt sich Thierig weiter auf, dagegen gebe es unter den Leiharbeitern einen erfreulich niedrigen Krankenstand von lediglich 2% – was mit Blick auf die Konditionen von Leiharbeitsverträgen nun so gar nicht überraschen kann.

Die IG Metall sieht indes eine zu hohe Belastung der Beschäftigten als Ursache für die vielen Krankmeldungen. Fast aus allen Arbeitsbereichen werde eine übermäßige Belastung auf der Arbeit gemeldet. Wenn dann Kräfte ausfielen, werden die noch gesunden Mitarbeiter mit zusätzlichen Aufgaben weiter überfordert, hält die Gewerkschaft fest. Vor diesem Hintergrund dürfte auch eine nicht übermäßig hohe Arbeitsmoral kaum überraschen. Die mag dann auch dazu führen, dass Beschäftigte sich gern am Freitag krank meldeten, ein weiterer Umstand, der die Fabrikleitung auf den Baum trieb.

Im Betriebsrat, der im März gewählt wurde, erhielt die Liste der IG Metall die meisten Stimmen, aber keine Mehrheit, seitdem ist das Gremium zerstritten und de facto arbeitsunfähig.


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