VW
Weg frei für betriebsbedingte Kündigungen: VW räumt uralte Jobgarantie ab
VW greift bei seinen Sparbemühungen zu drastischen Maßnahmen. Bislang als unverrückbare Konstanten werden nun umgestoßen. So hat der Konzern etwa die langjährige Beschäftigungsgarantie aufgekündigt. Auch eine Übernahmeverpflichtung für Auszubildende ist Geschichte.
VW-Jobgarantie fällt weg
VW ist fest entschlossen, sich in seinem Sparkurs über lange geltende eiserne Grundsätze hinwegzusetzen. Angekündigt hatte man es bereits, nun folgen Taten: In Wolfsburg wurde gestern bekannt, dass die langjährige Beschäftigungsgarantie aufgekündigt wurde.
Diese bestand im Konzern seit 30 Jahren, sie sollte eigentlich noch bis ins Jahr 2029 laufen. Allerdings kann diese Zusage jederzeit vom Vorstand einseitig gekündigt werden, was nun geschah. Dieser Schritt ist die Voraussetzung für betriebsbedingte Kündigungen, das Schreckgespenst aller Arbeitnehmer. Doch genau das scheint das erklärte Ziel der VW-Spitze.
Wie viele Beschäftigte es treffen könnte, dazu gibt es noch nicht einmal Schätzungen, in Deutschland hat VW rund 120.000 Mitarbeiter.
Milliarden müssen eingespart werden
VW muss sparen und kommt damit nicht schnell genug voran. Nun sollen die Maßnahmen mit Hochdruck vorangetrieben werden, im Jahr 2026 sollen noch zehn Milliarden Euro eingespart werden, das wird nicht ohne schmerzhafte Einschnitte gehen.
Doch die wird es brauchen, soll die Marge wieder steigen, die liegt aktuell bei nicht viel mehr als 2%, wenigstens 6% sollen es aber bald möglichst wieder werden.
Mindestens ein deutscher Standort könnte schließen
Die nun vollzogenen Schritte bedeuten aber nicht, dass VW sofort Kündigungen verschicken kann, das ist frühestens in drei Monaten möglich und auch dann noch nicht effektiv, denn die sogenannten Zukunftstarifverträge beinhalten ebenfalls noch eine Beschäftigungssicherung. Die ersten Kündigungen und damit einhergehenden Einsparungen können somit erst im Juli kommenden Jahres wirksam werden.
Ohnehin wird es zunächst eher teurer, da vermutlich Abfindungen gezahlt und Sozialpläne aufgestellt werden müssen.
Auch wird es für VW nicht überall günstiger: Das Entfallen der Jobgarantie setzt frühere tarifliche Regelungen wieder in Kraft, das bedeutet auch steigende Gehälter für viele Mitarbeiter, diese werden dann um teilweise rund 10% steigen. Allerdings müssen die Beschäftigten dann auch wieder etwas mehr arbeiten.
Unterm Strich bleibt festzuhalten: Die kommenden Monate werden turbulent und anspruchsvoll für den riesigen VW-Konzern mit seinen unzähligen Marken und offenen Baustellen. Ob der eingeschlagene Weg langfristig zum Erfolg führt, ist noch nicht ansatzweise absehbar.
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