Schneller Laden
VW ID Software 3.0: Neues Update Over-the-Air
Volkswagen präsentiert die neue ID Software 3.0 und macht viele Features auch kostenlos Over-the-Air zugänglich. Fahrer:innen von VWs ID-Elektroautos können die neuen Funktionen also einfach von daheim oder unterwegs aufs eigene Fahrzeug laden. Das Unternehmen verspricht eine ganze Reihe von interessanten Neuerungen.
Kommt das automatisierte Fahren? Noch nicht, aber Volkswagen verspricht, man sei auf dem Weg dorthin und das Software-Update 3.0 würde einige Schritte in diese Richtung unternehmen.
Software-Update im Q2 Over-the-Air
Die Software von Volkswagens Elektroautos ist nicht nur unter Besitzer:innen, sondern auch unter Beobachter:innen ein ständiges Gesprächsthema. Lange Zeit galt sie als unfertig. Aktualisierungen konnten vielfach nur in der Servicewerkstatt vorgenommen werden.
Doch nun soll die neue ID Software 3.0 vieles besser machen. Wer jetzt ein neues Elektroauto von Volkswagen kauft, der bekommt die neue Software ab Werk. Dazu plant Volkswagen ab dem zweiten Quartal viele der Neuerungen der ID Software 3.0 ohne Mehrkosten Over-the-Air zur Verfügung zu stellen.
Schwarmdaten und Fahrerassistenzsystemen
Eine der neuen Funktionen ist der „Travel Assist mit Schwarmdaten“. Dieser ist optional. Er hält das Fahrzeug in der Mitte der Fahrspur, diese kann jedoch auch weiter links oder weiter rechts sein und muss nicht zwingen zentral mittig sein. Das Assisstenzsystem kann außerdem den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und die eingestellte Höchstgeschwindigkeit halten.
„Travel Assist mit Schwarmdaten“
Radare im Heck und mithilfe von Ultraschall kann laut VW der „Travel Assist mit Schwarmdaten“ den umliegenden Verkehr im Blick behalten. Auf der Autobahn unterstützt auch beim Spurwechsel, selbst bei Höchstgeschwindigkeit.
Das Unternehmen weist allerdings darauf hin, dass der/die Fahrer:in jederzeit korrigierend eingreifen muss, und sich entsprechend nicht auf die Funktion verlassen soll. Man kann das Feature jederzeit deaktivieren. Wer es einsetzen möchte, benötigt in jedem Fall ein Navigationssystem und eine Connect ID samt entsprechender Onlineverbindung. Manche Funktionen stehen nicht zur Verfügung, wenn man beispielsweise aus Datenschutzgründen die Standortdaten nicht teilt. Doch die Online-Features können auch deaktiviert werden.
Wofür dienen die Onlinedaten?
Anonymisierte Onlinedaten können dem System dann helfen, wenn auf Straßen etwa eine Spurmarkierung vorhanden ist. Es orientiert sich dann lediglich an einer erkannten Fahrbahnbegrenzung, um die Spur zu halten, zum Beispiel auf Landstraßen ohne mittlere Fahrbahnmarkierung.
„Park Assist Plus“
Dazu gesellt sich ein weiterer Assistent namens „Park Assist Plus“. Dieser sucht bis zu einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde nach geeigneten Längsparklücken und bis 20 Kilometer pro Stunde nach Querparklücken und kann dann das jeweilige Parkmanöver ausführen. Dieses Hilfssystem parkt also auf Wunsch selbstständig mithilfe der Umfeldsensoren ein.
Das Fahrzeug übernimmt dabei die komplette Prozedur inklusive Lenken, Beschleunigen, Bremsen und Schalten. Man selbst hält einfach am gewählten Parkplatz an, betätigt die Bremse und aktiviert den Einparkvorgang über den Start-Button im Park-Menü.
Auch bereits eigenständig begonnene Parkmanöver – verspricht VW – kann der „Park Assist Plus“ zu Ende bringen.
Aus Längsparklücken kann das Assistenzsystem auch wieder ausparken.
Was bietet die Memory-Funktion?
Darüber hinaus gibt es noch den „Park Assist Plus mit Memory-Funktion“. Dieser lernt bis zu fünf individuelle Parkmanöver. Das Feature merkt sich dabei Parkvorgänge unterhalb von 40 Kilometer pro Stunde mit einem Fahrtweg von bis zu 50 Metern. Beispielsweise, um in einem Carport oder einer Garage einzuparken. Der/die Fahrer:in muss dazu nur einmal selbst einparken und den Parkvorgang speichern. Anschließend kann das Fahrzeug das gelernte Parkmanöver selbstständig wiederholen.
Neue Anzeigen
VR aktualisiert mit der ID Software 3.0 aber auch die Anzeigen und den Infotainment-Bereich. So spendiert man dem optionalen „Augmented-Reality-Head-up-Display“ neben der Anzeige des optionalen assistierten Spurwechsels des „Travel Assists“ auch neue Symbole wie Kreisverkehre und Distanzangaben zum Fahrtziel. Die Abbiegepfeile erscheinen laut VW zudem noch besser in die Umgebung integriert.
Das ID Cockpit zeigt nun neben der verbleibenden Distanz bis zum Ziel auch den Ladezustand (State of Charge; SOC) neben einem entsprechend gefüllten Batteriesymbol in Prozentangabe an. Dies sei auf Wunsch der Community erfolgt.
Die Sprachbedienung wurde seitens Volkswagen ebenfalls überarbeitet. Der Hersteller verspricht eine deutlich schnellere und präzisere Erkennung von Sprachbefehlen. Der/die Kund:in startet die Sprachbedienung entweder per Touch am Lenkrad oder mit dem Aufruf „Hallo ID“. Die Erkennungsqualität der Sprachbedienung soll jetzt bei etwa 95 Prozent liegen.
Es gibt aber noch ein kleines Schmankerl. Das System erkennt mit seinen digitalen Mikrofonen, ob der/die Fahrer:in oder der/die Beifahrer:in spricht, und setzt die Anweisungen – etwa bei der Zwei-Zonen-Klimatisierung – entsprechend um.
VW verspricht die Nutzung freier Formulierungen und umgangssprachlicher Fragen und Äußerungen wie „Wo ist der nächste Japaner in Köpenick?“ oder „Mir ist zu warm“. Bei Bedarf stellt das System Rückfragen und lässt sich ins Wort fallen.
Schneller Laden für 77 kWh-Batterien
Fahrzeughalter:innen, deren Elektroauto von VW eine 77-kWh-Batterie nutzt, können in Zukunft mit bis zu maximal 135 kW Leistung aufladen. Dies sind noch mal 10 kW mehr als bisher.
Dazu verspricht VW Verbesserungen im Thermomanagement der Batterie, die das Fahren noch effizienter gestalten und vor allem bei kaltem Wetter die Reichweite steigern.
Nicht zuletzt können Kund:innen, die ihre Batterie schonen wollen, den neuen „Battery Care Mode“ aktivieren. Er begrenzt den Ladestand nach oben auf 80 Prozent.
Diese und weitere Neuerungen bietet die neue ID Software 3.0.
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