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Volkswagen-Konzern: Auf dem Weg zum grünen Fahrzeug

Grünes Auto
Grünes Auto; Quelle: RoadLight/pixabay

Business. Die Verwendung von nachhaltigen Materialien spielt für die Marken des Volkswagen-Konzerns eine enorme Rolle. Auf dem Weg zum grünen Fahrzeug ist das Unternehmen kreativ und innovativ. Es benutzt Sitzbezüge aus Plastikflaschen, Fahrzeugteile aus Reishülsen und Füllstoffe aus der Zuckerfabrik.

Säuberung von Stränden
Säuberung von Stränden; Quelle: SEAQUAL INITIATIVE

Der Konzern arbeitet mit der SEAQUAL INITIATIVE zusammen, die Plastikmüll am Mittelmeerstrand sammelt. Die Helfer der Initiative stehen „gemeinsam für ein sauberes Meer“. Doch beim bloßem Müllsammeln bleibt es nicht. Das recycelte Plastik bildet die Basis für die Erzeugung von SEAQUAL YARN. Dieses Material, das aus recycelten Polymerfasern besteht, wird unter anderem in der Produktion der Sportsitze des Cupra Borns eingesetzt.

Antonino Labate ist stolz auf die Zusammenarbeit mit der SEAQUAL INITIATIVE: „Die Partnerschaft im Rahmen der Gestaltung der Sitze für den CUPRA Born zeigt, dass Nachhaltigkeit, Innovation und modernes Design perfekt zusammenpassen“, sagt der Direktor für Strategie, Geschäftsentwicklung und Operations bei CUPRA, der Challenger-Marke aus dem Hause der SEAT S.A.

Recycling und Upcycling werden immer wichtiger

Die Sitze des Cupra Born ist nur eines von vielen Beispielen, wie der VW-Konzern dem Weg zu einem grünen Fahrzeug ebnet. Im gesamten Konzern spielt Recycling und Upcycling eine enorme Rolle für die Nachhaltigkeit. Das Aufbereiten und Wiederverwerten von Rohstoffen sowie die Umwandlung scheinbar nutzloser Abfallprodukte in neuwertige Stoffe zieht sich durch alle Marken. Und soll immer weiter vorangetrieben werden.

Cupra Born Sportsitze
Cupra Born Sportsitze aus recyceltem SEAQUAL YARN; Quelle: Pressefoto

Fahrzeugteile aus Reishülsen

Fahrzeugteile aus Reishülsen – kaum vorstellbar? Aber möglich. Seat hat einen Weg gefunden, Fahrzeugteile aus dem Abfallprodukt Reishülsen, die eigentlich verbrannt werden, herzustellen.

„Also haben wir uns Gedanken gemacht, wie man diesen rein pflanzlichen Rohstoff verwerten könnte, und haben Oryzite entwickelt: ein Material, das mit anderen hitzestabilen und thermoplastischen Verbundstoffen vermischt und geformt werden kann“, erklärt Iban Ganduxé, Geschäftsführer des Unternehmens Oryzite.

Mit dieser Mischung erprobt Seat die Herstellung von Fahrzeugteilen, die bisher aus Kunststoffen bestehen. Dazu zählen unter anderem Teile der Heckklappe, der doppelte Ladeboden oder der Dachhimmel. Aufgrund des neuen Materials wird die Verwendung von Kunststoffen und erdölbasierten Rohstoffen deutlich reduziert. Die neuen Bauteile sind zudem leichter und reduzieren den CO2-Ausstoß.

Sitzbezüge aus PET-Flaschen

Im Audi A3 bestehen die Sitzbezüge zu einem Großteil aus recycelten PET-Flaschen. Die verschiedenen Stoff-Designs für den A3 enthalten bis zu 89 Prozent Rezyklat-Anteil. Dazu gehören unter anderem der Stoff „Torsion“ in der Design Selection aber auch der Stoff „Puls“ in der S line.

Für den Stoff „Torsion“ werden 45 PET-Flaschen à 1,5 Liter verwendet. Weitere 62 PET-Flaschen wurden für den Teppich im Audi A3 recycelt. Weitere Sekundärrohstoffe kommen beispielsweise bei der Seitenverkleidung des Kofferraums, beim Ladeboden oder den Einlegematten zum Einsatz. Die Premium-Marke unterstreicht damit den Wunsch hinsichtlich der Nachhaltigkeit einen Schritt weiterzugehen und Kundinnen und Kunden hohe Qualität auf umweltfreundliche Art und Weise zu präsentieren.

In anderen Bereichen gilt Audi ebenfalls als Vorreiter. Für den Audi e-tron GT bezieht das Unternehmen im Rahmen eines Pilotprojekts 20-Zoll-Felgen aus einem CO2-reduziert hergestellten Aluminium. Der Clou: Anstelle von Kohlenstoffdioxid wird Sauerstoff bei der Produktion freigesetzt. Darüber hinaus besitzt der GT eine lederfreie Ausstattung, die größtenteils aus recycelten Materialien, wie Polyesterfasern, die aus recycelten PET-Flaschen, Textilien oder Faserresten hergestellt werden, besteht. Der Bodenteppich des e-tron GT besteht zu 100 Prozent aus recycelten Nylonfasern, die aus Produktionsabfällen, Stoff- und Teppichbodenresten oder alten Fischernetzen stammen.

Porsche will ebenfalls grüner werden

Beim Porsche Taycan wird das nachhaltig gegerbte Clubleder „OLEA“ verwendet, für dessen Gerbstoffe Olivenblätter herhalten. Es wird als nachhaltige Alternative zum klassischen Leder angeboten.

Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR
Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport MR; Quelle: Pressefoto

Außerdem nutzen die Zuffenhausener seit mehr als zwei Jahren ein Naturfaser-Verbundwerkstoff für die Türen und den Heckflügel des Rennfahrzeuges Porsche 718 Cayman GT4, das aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. Als Grundlage dafür dienen Flachsfasern, die in der Landwirtschaft erzeugt werden.

Škoda arbeitet mit Schurwolle, PET-Flasche und Olivenblättern

Ähnlich wie bei Cupra und Audi gibt es beim Škoda Enyaq iV Fußmatten und Kofferraumteppich mit Fasern aus recycelten PET-Flaschen. In der Design Selection Lodge besteht der Sitzbezug zu 40 Prozent aus natürlicher Schurwolle. Die restlichen 60 Prozent werden aus recycelten PET-Flaschen gewonnen. Auch die Design Selection ecoSuite bietet nachhaltige Sitzbezüge. Das dort eingesetzte cognacfarbene Leder wird ohne den Einsatz von Chemikalien auf Chromsulfatbasis produziert. Stattdessen wird beim Gerben ein Extrakt aus Olivenbättern verwendet.

Beim neuen ID.Life sorgt Holzspäne als natürlicher Farbgeber

Der nachhaltige Charakter der VW ID.Life-Studie spiegelt sich zum einen im Elektro-Antrieb wider. Zum andern in Lackierung und im Material. Im Klarlack für die Karosserie werden Holzspäne als natürliche Farbgeber und ein biobasierter Härter verwendet. Das Ziel für die Zukunft ist es, bei Fahrzeugen gänzlich auf eine Lackierung verzichten zu können. Weitere Nachhaltigkeitsaspekte im ID.Life sind das Dach und die Frontabdeckung, die zu 100 Prozent aus widerverwerteten PET-Flaschen bestehen. Als Grundstoffe für die Reigen dienen Bio-Öl, Naturkautschuk und Reishülsen.

Volkswagen ID.LIFE Studie
Volkswagen ID.LIFE Studie; Quelle: Pressefoto

Hinsichtlich Nachhaltigkeit ist der VW-Konzern gut aufgestellt. Er arbeitet stetig daran, die Fahrzeuge der Marken grüner zu machen.


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