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Ungenaue Blitzer in NRW: Bußgeldbescheide werden vorerst zurückgestellt

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Blitzer; Quelle: blickpixel/Pixabay

Wer in letzter Zeit geblitzt wurde, hat womöglich noch einmal Glück gehabt, zumindest, wenn das in NRW passiert ist. Dort stehen aktuell Messgeräte eines bestimmten  Herstellers im Verdacht, ungenaue Messungen zu liefern. Die entsprechenden Bußgeldbescheide werden zunächst zurückgehalten.

Blitzer in NRW sorgen für Unmut

In Nordrhein-Westfalen gibt es aktuell einige Unklarheit um eine Reihe an Geschwindigkeitsmessungen, diese sind möglicherweise nicht präzise und somit ungültig, wenn sie von einem bestimmten Typ Messgerät erstellt wurden. Bei dem betroffenen Modell handelt es sich um einen Automaten des Herstellers Laser Technology. Dessen Baureihe TrueSpeed LTI 20-20 kommt im bevölkerungsreichsten Bundesland nicht gerade selten zum Einsatz. Von insgesamt 600 auf Laserbasis arbeitenden Messgeräten sind insgesamt 115 Exemplare von dem Typ, der nun im Verdacht steht, nicht sauber zu messen.

Bußgeldbescheide werden zurückgehalten

Der Hersteller hat die zuständige Behörde, das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste, bereits am 06. Juli über eine Mögliche Ungenauigkeit der Messungen unterrichtet, wie Branchenmedien berichten.

Daraufhin wurde der Sachverhalt durch Experten des Landes und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig geprüft. Bei der Ungenauigkeit kann es dem Vernehmen nach zu Abweichungen der gemessenen Geschwindigkeit von bis zu drei km/h kommen.

Die Polizeibehörden des Landes wurden drei Tage später instruiert, vorerst auf den Einsatz der betreffenden Geräte zu verzichten. Bereits verfertigte Bußgeldbescheide sollen vorerst nicht zugestellt werden.

Gerät schon seit vier Jahren im Einsatz

Dem Problem auf den Grund zu gehen, könnte schwierig werden. Es sei nicht abzusehen, wie lange eine Klärung des Sachverhalts dauern könnte, heißt es. Die Abweichung könnte eventuell durch ein kürzlich ausgespieltes Software-Update verursacht werden.

Falls nicht, stellen sich weitere Fragen. Der bewusste Gerätetyp ist bereits seit 2020 im Einsatz.

Bei einem Lasermessgerät wird die gefahrene Geschwindigkeit durch Laufzeitauswertungen der ausgesandten Impulse berechnet, dieses Verfahren ist breit einsetzbar. Aus den Laufzeiten von Absender zu Objekten können nicht nur Geschwindigkeiten, sondern auch Distanzen abgelesen werden, die Methodik ist jedoch auf hoch präzise Hardware und eine saubere Softwareimplementierung angewiesen. Entsprechende Funktionen in Smartphones lieferten häufig noch wenig verlässliche Ergebnisse.