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Tesla erstmals wegen Todesfällen mit Autopilot vor Gericht

Elon Musk
Elon Musk; Bild: Daniel Oberhaus (2018), CC BY 2.0

Business. Tesla sieht sich dem Druck der US-Behörden ausgesetzt. Der US-amerikanische Elektroautobauer muss sich ab Mitte September erstmals wegen tödlicher Unfälle seiner Fahrzeuge bei eingeschaltetem Autopilot vor Gericht verantworten.

Es soll zwei unterschiedliche Verfahren geben, in denen geklärt werden soll, ob ein Versagen des Autopilots Ursache für die Unfälle gewesen ist und wer dafür haftet. Laut manager magazin weist Tesla eine Haftung zurück und gib den Fahrer:innen die Schuld. Der Autopilot sei eigenen Aussagen zufolge sicher, wenn er von Menschen überwacht werde. Für den Elektroautobauer hängt von den bald beginnenden Prozessen viel ab. Diesen werden weitere Folgen. Nur wenn Käufer:innen dem System vertrauen, sind sie bereit die 15.000 Dollar pro Fahrzeug für die Software zu investieren. Zudem steht auch für Teslas Börsenwert viel auf dem Spiel: Sollte Tesla nach einem entsprechenden Gerichtsurteil für die Unfälle haften müssen, dürfte Elon Musks Mär vom autonomen Verfahren zusammenbrechen.

Erster Fall geht am 15. September vor Gericht

Der erste Fall wird am 15. September vor dem Bundesgericht in Kalifornien verhandelt. Es geht um ein Tesla Model 3. Das Elektroauto war 2019 auf einem Highway östlich von Los Angeles mit über 100 km/h von der Fahrbahn abgekommen, hatte eine Palme gestreift und war in Flammen aufgegangen. Dabei wurde der Fahrer getötet und die beiden Passagiere, darunter ein achtjähriger Junge, schwer verletzt. Die Mitfahrer und der Nachlassverwalter des getöteten Fahrers reichten Klage ein. Darin wird Tesla unterstellt, beim Verkauf des Wagens gewusst zu haben, dass der Autopilot und andere Sicherheitssysteme nicht richtig funktionierten.

Das zweite Verfahren findet am 06. Oktober in Florida statt. In diesem Verfahren geht es um ein Tesla Model 3, das 2019 nördlich von Miami unter den Anhänger eines 18-rädrigen Großlasters geriet, der auf die Straße fuhr. Dabei wurde das Dach des Wagens abrasiert und der Fahrer getötet. Die Witwe wirft Tesla vor, der Autopilot habe weder eine Bremsung eingeleitet noch in die Lenkung eingegriffen, um den Unfall zu verhindern.

Der Hersteller um den CEO Elon Musk betonte in Gerichtsunterlagen, dass Fahrer die Straße im Blick behalten und die Hände am Steuer lassen müssten. Mittlerweile beschäftigt Tesla zahlreiche Anwälte, um entsprechende Klagen abzuwehren.

Bisher ging es bei Verfahren gegen Tesla um Fälle, bei denen Personen zu schaden kamen, aber nicht um Todesfälle. Erst im April hatte Tesla einen Prozess in L.A. mit der Argumentation gewonnen, dass die Technologie trotz der Bezeichnung „Autopilot“ und „Full Self-Driving“ vom Fahrer überwacht werden müsse. In dem Fall ging es um einen Unfall mit einem Model S, das auf einen Bordstein geriet, wobei der Fahrer verletzt wurde. Die Geschworenen des Gerichts glaubten Tesla, dass Fahrer vor dem System gewarnt würden und die Verantwortung für Unachtsamkeiten trügen.


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