Elektrowende
Strom statt Sprit: Shell will viele Tankstellen schließen
Shell wird einige seiner Tankstellen schließen. Dieses und nächstes Jahr werde sich der Mineralölriese von einer Reihe an Standorten trennen, gab das Unternehmen heute bekannt. Stattdessen werde man neue Elektro-Ladesäulen aufbauen.
Shell dünnt sein Tankstellennetz aus: Der Mineralölkonzern wird in diesem und nächstem Jahr einige Standorte schließen, gab das Unternehmen heute bekannt. Konkret sollen 2023 etwa 500 Standorte geschlossen werden, im kommenden Jahr werde man noch einmal etwa die selbe Menge an Tankstellen schließen, so die Pläne von Shell. Weltweit betreibt das Unternehmen rund 47.000 Tankstellen.
Fokus auf Elektro-Ladepunkte
Shell ist nicht der einzige Konzern, der sich langsam von den Verbrennertankstellen verabschiedet, Total hatte zuletzt sein Tankstellennetz für einen Milliardenbetrag verkauft. Rund 2.000 Standorte wechselten so den Besitzer, die Franzosen wollen sich in Zukunft überall dort, wo sie nicht Marktführer sind, vor allem auf Wasserstoff- und E-Tankstellen konzentrieren.
Auch für Shell ist das die gewählte Richtung: Man wolle die Anzahl der Ladepunkte für E-Autos deutlich steigern, so Shell. Auch Biokraftstoffe spielten für das Unternehmen laut Medienberichten eine Rolle.
Anspruchsvolle Ziele
2030 sollen ungefähr 200.000 Ladesäulen verfügbar sein. Das sind ambitionierte Ziele, derzeit unterhält Shell etwa 54.000 Ladepunkte.
Zudem möchte Shell ein Geschäft mit Vorprodukten für die Elektrowende aufziehen und ausweiten, dazu zählen etwa Spezialöle für Offshore-Windparks oder Kühlflüssigkeit für Batterien.
In Deutschland ist die Elektrifizierung zuletzt aber deutlich ins Stocken geraten: Die Verkäufe von Stromern brachen ein, Verbrenner sind wieder gefragt, nicht zuletzt auch getrieben durch teils sehr attraktive Angebote. Das Auslaufen der Kaufförderung für E-Autos hat die Stimmung auf dem deutschen Markt zuletzt drehen lassen. Wasserstoff spielt im Individualverkehr hier, wie auch in den anderen wichtigen Schlüsselmärkten keine nennenswerte Rolle, das Tankstellennetz in Deutschland ist kaum ausgeprägt. Allenfalls im Schwerlastverkehr auf Straße, wie der Eisenbahn, wird dem Wasserstoffantrieb eine gewisse Zukunft zugetraut.
Shell
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