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Stellantis-Chef kritisiert Elektroauto-Strategie der EU

Stellantis-Chef Carlos Tavares
Stellantis-Chef Carlos Tavares; Quelle: Pressefoto

Elektromobilität. Carlos Tavares, der Stellantis-Chef, kritisiert die Elektroauto-Strategie der EU. Der auf dem Elektroantrieb liegende Fokus sei zu teuer und führe dazu, dass sich die Mittelschicht bald keine Autos mehr leisten könne.

Stellantis, der Mutterkonzern von Marken wie Opel, Peugeot, Fiat und DS Automobiles ist der viertgrößte Automobilhersteller. Ebenso wie der Wettbewerb arbeitet auch Stellantis an der Umstellung auf eine emissionsfreie Mobilität. Mit den Rahmenbedingungen, die die EU auferlegt, zeigt sich Stellantis-Chef Carlos Tavares jedoch ganz und gar nicht einverstanden.

In einem Interview mit dem Handelsblatt (Paywall) gibt er an, die Politik habe den Herstellern keine kreative Freiheit gelassen, um andere Ideen einzubringen. Er gibt zu bedenken, dass Elektroantrieb 50 Prozent teurer seien als Verbrenner. Dadurch würden die Preise für Neuwagen in die Höhe steigen. Es bestünde das Risiko, dass sich die Mittelschicht keine Autos mehr leisten könne.

Darüber hinaus stellte er einen positiven Beitrag zum Klimaschutz infrage: „Wir werden erst in 10 oder 15 Jahren wissen, welche Ergebnisse die Elektrifizierung tatsächlich für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bringen wird.“

Forderung: Subventionen bis 2025

Tavares beklagte, dass beim europäischen Energiemix ein Elektrofahrzeug erst 70.000 Kilometer fahren müsse, um eine schlechte CO2-Bilanz der Batterieherstellung auszugleichen. Als schneller und vor allem billiger bezeichnet der Konzern-Chef leistungsfähige Hybridautos. Diese brächten auch einen sofort spürbaren Vorteil bei den Emissionen.

Als Maßnahme forderte Tavares die Aufrechterhaltung der Elektro-Subventionen bis mindestens 2025. Der Konzern habe bereits mit der Transformation hin zur emissionsfreien Mobilität begonnen.

„Ohne einen allmählichen Übergang werden die sozialen Folgen groß sein“, warnte Tavares. „Und wir sind nicht allein: Wir haben ein ganzes System an Zulieferern um uns herum, die genauso schnell handeln müssen wie wir.“

Eigenen Angaben des Konzerns zufolge, plane Stellantis bis 2025 mehr als 30 Milliarden Euro in die Elektrifizierung zu stecken. Aktuell besäßen die Marken Opel, Peugeot, Fiat und Co 33 elektrifizierte Autos. Acht neue Autos mit Batterieantrieb sollen innerhalb von anderthalb Jahren auf den Markt kommen. Dazu zählen unter anderem der brandneue Fiat Panda, der als günstigstes Elektroauto ausgeschrieben wird. Mitte Dezember hat Citroën das My Ami Buggy Concept vorgestellt. Zusätzlich hat der Stellantis-Konzern Anfang des Jahres seine zukunftsweisenden Technologien und neuen elektrifizierten Fahrzeuge auf der CES in Las Vegas vorgestellt beziehungsweise angekündigt. Heute feiert der Konzern sein einjähriges Jubiläum. In einem YouTube-Video zeigen sie alle Highlights des vergangenen Jahres.

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