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Rivian Quartalszahlen: 1,5 Milliarden Dollar Verlust, 10.000 neue Aufträge
Elektromobilität. Rivian (RIVN) hat seine Quartalszahlen preisgegeben. Der Elektroautobauer hat in Q1 2022 1,5 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Aber: Es stehen 10.000 neue Aufträge zu Buche. Außerdem wurde die Produktionsprognose von 25.000 Einheiten bestätigt.
Rivian hat am vergangenen Mittwoch seine Ergebnisse für das erste Quartal 2022 und seinen Aktionärsbrief nach Börsenschluss veröffentlicht. Das Unternehmen weist einen Umsatz von 95 Milliarden Dollar und einen Verlust von 1,5 Milliarden Dollar für das erste Quartal aus. Dies steht einem Verlust von 414 Millionen Dollar im Vorjahresquartal gegenüber. Rivian beendet das erste Quartal mit fast 17 Milliarden Dollar in bar, hauptsächlich aus seinem massiven Börsengang Ende letzten Jahres.
Rivian bestätigte auch die Jahresprognose für 2022. Der Autobauer erwarte einen Gesamtverlust von 4,7 Milliarden Dollar für das Jahr bei einer Gesamtproduktion von 25.000 Einheiten und 2,6 Milliarden Dollar an Investitionsausgaben. Während die Aktie um RIVN während der Handelszeiten um 9,6 Prozent gefallen ist, hat der Markt nach Börsenschluss dennoch positiv reagiert. Die Aktie hat sich im nachbörslichen Handel um 5,5 Prozent erholt.
Verluste liegen an geringer Produktion
Rivian stellte fest, dass der finanzielle Verlust größtenteils darauf zurückzuführen ist, dass auf einer Produktionslinie mit hohem Volumen in geringem Umfang produziert wurde. Die Fabrik wurde mit einer Laufrate von 150.000 Einheiten gebaut, sodass der Bau von weniger Fahrzeugen zu höheren Ausgaben pro Einheit führt. Der Hersteller geht davon aus, das dies kurzfristig anhalten wird, sicher aber mit dem Hochfahren der Produktion verbessern wird.
Kurz nach Ende des ersten Quartals gab der Autobauer bekannt, dass er in Q1 2.553 Fahrzeuge produziert und davon 1.227 ausgeliefert hatte. 2021 wurden bereits 1.015 Pickups gebaut, was einer Gesamtproduktion von 3.568 Fahrzeugen zum Ende des ersten Quartals entspricht.
Im Aktionärsbrief bestätigte Rivian, dass bis zum 09. Mai „5.000 Fahrzeuge“ produziert werden würden, was einer Produktionsrate von 300 Einheiten pro Woche seit Ende März entspricht.
Auch Rivians Produktion durch Lieferkettenprobleme und Covid eingeschränkt
Mit 300 Einheiten pro Woche hat sich Rivians Produktionsrate verdoppelt, was gute Fortschritte signalisiert. Der Hersteller hat aber ebenso wie andere Autobauer mit erheblichen Herausforderungen durch Covid und Lieferkettenprobleme zu kämpfen. Trotz dieser Schwierigkeiten, die bei diversen Konkurrenten wie Tesla, Nio, VW oder BMW schon zu Produktionsstopps geführt haben, bekräftigt die Führungsabteilung von Rivian die Jahresprognose von insgesamt 25.000 produzierten Elektroautos. Und das entgegengesetzt der Aussage des Rivian-Chefs RJ Scaringe, der aufgrund von Batterieknappheit keine rosigen Produktionsaussichten für alle Elektroautos prognostizierte.
Rivian reagiert mit massiven Preiserhöhungen auf Lieferkettenprobleme
Die Produktion von Rivians EDV-700-Lieferwagen ist ebenfalls hochgefahren. Es gibt aber noch keine Kennzahlen zur Produktion. Eigenen Aussagen Amazons zufolge werden aber bereits Pakete in Rivians Vans in Denver, Colorado und Los Angeles ausgeliefert.
Im März kündigte Rivian erhebliche Preiserhöhungen für bestehende und zukünftige Bestellungen an, die teilweise auf Lieferkettenprobleme zurückzuführen sind. Besagte Nachricht des Autobauers sorgte bei Auftragsinhaber:innen zu erheblichen Gegenreaktionen und Stornierungen. Daraufhin musste Rivian gegenrudern und zumindest für Auftragsinhaber die ursprünglichen Preise wieder zurückholen.
Ursprünglich wurde vermutet, dass die Preiserhöhungen zu einem Bestellrückgang führen würden. Im gestrigen Q1-Brief wurde aber deutlich, dass die Bestellungen in Q1 sogar aufgrund der hohen Nachfrage gestiegen sind. Seit Anfang März wurden über 10.000 neue R1-Vorbestellungen zu einem Durchschnittspreis von 93.000 Dollar getätigt. Damit ist die Gesamtzahl der Vorbestellungen auf 90.000 gestiegen.
In Zukunft wird Rivian die Funktionsweise des Auftragsflusssystems ändern, um die Erwartungen von Kunden, die Fahrzeuge vorbestellen, besser zu verwalten.
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