Neue Regeln: Das ändert sich bei der Führerscheinprüfung im April

Die Regeln für die theoretische Führerschein-Prüfung ändern sich bald. Ab April gelten geänderte Prüfungsinhalte. Wichtige Kenntnisse sollen so noch gezielte abgeprüft werden können – ein Überblick.

Zum 1. April 2025 tritt ein überarbeiteter Fragenkatalog für die theoretische Führerscheinprüfung in Kraft. Besonders hervorzuheben ist die Einführung eines neuen Fragetypus: sogenannte Abbildungsfragen, mit denen sich Wissen noch gezielter überprüfen lässt, wie der deutsche TÜV-Verband unterstreicht. Alle 1.197 Fragen des Katalogs sind öffentlich einsehbar. Der TÜV-Verband erläutert die Neuerungen und gibt Empfehlungen zur optimalen Prüfungsvorbereitung.

Führerschein-Fragenkatalog wird regelmäßig angepasst

Laut Fani Zaneta, Referentin für Fahrerlaubnis, Fahreignung und Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband, wird der Fragenkatalog regelmäßig überarbeitet, um aktuelle Entwicklungen im Straßenverkehr abzubilden. Dazu zählen neue Verkehrsmittel wie E-Scooter oder Lastenräder sowie gesetzliche Änderungen, etwa der angepasste THC-Grenzwert im Straßenverkehr.

Die Aktualisierung zum 1. April – wie auch jeweils am 1. Oktober – soll sicherstellen, dass Fahranfängerinnen und Fahranfänger nicht nur Regeln auswendig lernen, sondern auch realitätsnah auf Verkehrssituationen vorbereitet sind. „Die Fahrprüfung ist ein zentrales Element für mehr Verkehrssicherheit“, betont Zaneta. Tatsächlich ist laut Statistischem Bundesamt die Zahl der Verkehrstoten in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen von 2005 bis 2023 um 75 Prozent gesunken.

Neue Abbildungsfragen für präzisere Wissensabfrage

Die aktuellen Änderungen betreffen verschiedene Führerscheinklassen und alle Wissensbereiche. Neu eingeführt werden sogenannte Abbildungsfragen: Dabei können Fahrschülerinnen und Fahrschüler mehrere Antworten auswählen. „Diese Fragen durchlaufen ein strenges Prüfverfahren auf Basis psychometrischer Prinzipien, um eine objektive Wissensbewertung sicherzustellen“, so Zaneta.

So läuft die theoretische Prüfung ab

Die Theorieprüfung besteht aus einem allgemeinen Teil (Grundstoff) und klassenspezifischen Fragen. Für die Klasse B umfasst der Katalog 1.197 Fragen. In der Prüfung müssen 30 Fragen beantwortet werden – 20 aus dem Grundstoff und 10 aus dem spezifischen Teil. Bei falschen Antworten werden je nach Bedeutung zwei bis fünf Fehlerpunkte vergeben. Zehn Fehlerpunkte dürfen maximal erreicht werden, zwei Fünf-Punkte-Fehler führen automatisch zum Nichtbestehen.

Für Berufsfahrer (Klassen C und D) gelten strengere Anforderungen. Hier sind bis zu 40 Fragen zu beantworten – ebenfalls mit maximal zehn erlaubten Fehlerpunkten.

Im internationalen Vergleich ist der deutsche Fragenkatalog besonders umfassend – etwa im Vergleich zu Frankreich mit rund 1.040 Fragen. Ein Pluspunkt ist laut TÜV-Verband jedoch die Transparenz: In Deutschland sind alle Fragen öffentlich und identisch mit den Prüfungsfragen, was eine gezielte Vorbereitung ermöglicht. In vielen anderen EU-Ländern bleiben die Prüfungsinhalte hingegen geheim.

Junge Fahranfänger schneiden besser ab

2024 wurden in Deutschland rund 1,6 Millionen Theorieprüfungen der Klasse B abgelegt. Auffällig: Jüngere Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestehen häufiger. Unter 18-Jährige hatten eine Durchfallquote von nur 36 Prozent in der Theorie und 24 Prozent in der Praxis – deutlich besser als der Durchschnitt. Eine mögliche Erklärung: Sie sind durch Schule und Ausbildung an Prüfungssituationen gewöhnt.

Autofahren wird seit Jahren teurer, doch nicht nur Fahrzeuge und Sprit ziehen im Preis an: Auch der Führerschein kostet inzwischen viel Geld, was bei Fahranfängern naturgemäß nicht auf Begeisterung stößt. Zudem brauchen die Prüflinge zum Lernen des Stoffs inzwischen oft länger als früher.