Milliardenbonus als Tesla-Chef: Elon Musk verliert vor Gericht

Der CEO von Tesla muss eine Niederlage vor Gericht einstecken. Ein Bonus in Höhe von 56 Milliarden Euro stehe Elon Musk nicht zu, entscheidet eine US-Richterin nun. Als Grund gibt die Justiz Verstrickungen in der Konzernführung an. Auch die Höhe wird diskutiert.

Bonus für Elon Musk zu hoch

Das ursprüngliche Vergütungsmodell war zunächst auf 2,6 Milliarden Dollar ausgelegt, hatte sich jedoch durch den enormen Anstieg des Tesla-Aktienkurses auf einen theoretischen Wert von über 56 Milliarden Dollar gesteigert. Die jüngste Entscheidung durch US-Richterin Kathaleen St. Jude McCormick stellt jedoch die Gültigkeit der Vereinbarung infrage, da die Aktionäre laut McCormick nicht ausreichend über Musks Einflussnahme informiert worden seien.

Verstrickungen im Hintergrund

Die Richterin bemängelte laut Spiegel insbesondere, dass Musk enge Beziehungen zu mehreren Tesla-Verwaltungsratsmitgliedern unterhalten habe, mit denen er die Bedingungen für das großzügige Vergütungspaket ausgehandelt habe. Laut Gerichtsdokumenten seien „wesentliche Falschdarstellungen“ in den Informationen enthalten gewesen, die den Aktionären vorgelegt wurden. Diese hätten dadurch keine fundierte Entscheidung bei der Abstimmung treffen können.

Der Tesla-Aktionär Richard Tornetta hatte die Klage eingereicht und warf Musk „ungerechtfertigte Bereicherung“ vor. Er argumentierte, dass der Tesla-Verwaltungsrat nicht unabhängig genug gewesen sei, um die Bedingungen des Vergütungspakets objektiv zu bewerten. Tornetta fordert die vollständige Annullierung der Vereinbarung.

Tesla-Aktien unter Druck

Die Entscheidung hat spürbare Auswirkungen auf die Tesla-Aktie: Im nachbörslichen Handel fiel der Kurs um gut zwei Prozent auf rund 349 Dollar. Zum Zeitpunkt der ersten Gerichtsentscheidung im Januar lag der Kurs noch unter 200 Dollar.

Auch ohne das umstrittene Vergütungspaket bleibt Elon Musk mit einem geschätzten Vermögen von 336,8 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt, so das US-Magazin Forbes. Tesla hat nun die Möglichkeit, gegen die aktuelle Entscheidung Berufung einzulegen. Es bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen diesen Weg einschlagen wird oder eine Neuaushandlung des Vergütungspakets anstrebt.