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Mercedes verärgert Belegschaft: Autohaus-Verkauf sorgt für bundesweite Streiks

Produktionsnetzwerk in Europa Mercedes-Benz
Produktionsnetzwerk in Europa Mercedes-Benz; Quelle: Pressefoto

Mercedes sorgt mit seinem Plan, die eigenen Autohäuser zu verkaufen, weiter für Unmut in der Belegschaft. Als Reaktion auf die Ankündigung kommt es nun zu großflächigen Arbeitsniederlegungen. Gewerkschaftsvertreter und Betriebsrat sprechen von einer einseitigen Entscheidung und kündigen harte Verhandlungen um eine sozialverträgliche Lösung an.

Mercedes möchte seine unternehmsneigenen Autohäuser verkaufen, insgesamt 80 Standorte stehen auf der Liste, Sparneuwagen.de berichtete zuvor bereits von den Verkaufsplänen. Mit dem Schritt will der schwäbische Autobauer Cash generieren, doch die Pläne sorgen für reichlich Ärger bei den betroffenen Arbeitnehmern.

Die haben nun zu großflächigen Streiks geblasen. Medienberichte zitieren Gewerkschaftsvertreter der IG Metall, wonach im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages rund 25.000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt haben. Die Produktion an den Standorten Sindelfingen und Stuttgart-Untertürkheim wurde für die Dauer der Kundgebung unterbrochen.

Betriebsrat ist mit Plänen zum Autohaus Verkauf nicht einverstanden

Der Betriebsrat von Mercedes sieht den geplanten Verkauf der Autohäuser ebenfalls kritisch. Mit diesem Plan habe das Unternehmen eine einseitige Entscheidung getroffen, die von der Arbeitnehmervertretung in kleinster Weise mitgetragen werde. Der Konzern zeigt sich indes bislang weiter unbeeindruckt, man werde sich weiter um einen konstruktiven Dialog mit der Arbeitnehmerseite bemühen, hieß es vom Unternehmen.

Rund 8.000 Personen betroffen

Diese befürchtet jedoch deutliche Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen für die betroffenen Beschäftigten in den 80 Standorten, vor allem auch, da noch völlig ungewiss sei, wer die potenziellen Käufer seien und welche Pläne sie mit den Autohäusern und deren Angestellten haben.

Mercedes strebt einen Verkauf der Autohäuser an Akteure mit nachgewiesener Branchenexpertise an, Investmentunternehmen ohne Bezug zur Automobilbranche kämen somit nicht in Betracht. Der Prozess dürfte sich wohl über Jahre hinziehen, wird gemutmaßt.

Bei allen Verkäufen soll es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, erklärte Mercedes bereits im Januar, zudem müssten die Käufer ein Bekenntnis zu einer starken betrieblichen Mitbestimmungskultur mitbringen, diese Sicherheiten sind den Beschäftigten aber wohl nicht genug. Mit weiterem Widerstand gegen die geplanten Veräußerungen ist daher zu rechnen.


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