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Mercedes-Stern-Hersteller BIA ist pleite

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz; Quelle: Victor Sutty/unsplash

Business. Die Insolvenzwelle in der Automobilbranche ist kaum noch aufzuhalten. Immer wieder trifft es vor allem kleinere Zulieferer. Halbleitermangel, Lieferkettenprobleme und das wirtschaftliche Umfeld belasten die Industrie massiv. Nun hat das den Mercedes-Stern-Hersteller BIA erwischt. Der Zulieferer ist pleite.

Symbolträchtiger könnte es kaum sein. Nach diversen Insolvenznachrichten verschiedener Automobil-Zulieferer hat es nun den Zulieferer BIA aus Forst bei Bruchsal in Baden getroffen. Der Hersteller des berühmten Mercedes-Sterns muss aufgrund stetig gefallener Umsätze und hoher Verluste durch explosive gestiegene Energiekosten die Reißleine ziehen.

Eine „nachhaltige Fortführung der Gesellschaft“ sei unmöglich, erklärte BIA-Geschäftsführer Jörg Püttbach laut ntv. Die Firma BIA steht exemplarisch für die Krise, in der sich die ganze Automobilbranche befindet. Neben BIA mussten zuvor auch Traditionsfirmen wie Borgers oder Dr. Schneider Insolvenz anmelden. Letzterer hat Bauteile für den Fahrzeuginnenraum wie Verkleidungen oder Belüftungssysteme für Audi, BMW, Mercedes-Benz, Ferrari, Jaguar, Toyota und Volvo gefertigt.

2023 werden viele Insolvenzen folgen

Derweil warnen viele prominente Branchenvertreter vor einer Welle an Insolvenzen. Gerade oder vor allem vor dem Hintergrund des jüngsten Tarifabschlusses in der Metallindustrie – 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Elringklinger-Chef und Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf sagte unter anderem, er habe in den vergangenen 25 Jahren noch nie solch massive Kostensteigerungen erlebt. Außerdem rechne er mit vielen Insolvenzen im kommenden Jahr.

Und die Automobilbranche leidet nicht erst seit gestern. Zunächst stand die Coronakrise im Vordergrund. Dann folgte der Investitionszwang für die Transformation zur Elektromobilität. Lieferengpässe und Knappheiten bei Halbleitern, Vormaterialien und Rohstoffen folgten. Zu allem Übel explodierten dann die Energiekosten und die nun noch höheren Tarifabschlüsse geben den Rest.

2016 produzierte die Branche noch 5,7 Millionen Autos. 2021 waren es nur noch 3,1 Millionen. 2022 wird laut Hochrechnungen mit weniger als drei Millionen Pkw beendet. Wie sollen kleine und mittelständische Zuliefererunternehmen diese Belastungen schadlos wegstecken? Das alles führt zwangsläufig zu noch mehr Insolvenzen. Am härtesten trifft es die kleinen Zulieferer. Doch auch mancher Branchenprimus wie Bosch, ZF, Continental, Schaeffler oder Mahle verdienen kaum noch Geld.

Fakt ist, die deutschen Autohersteller werden die derzeitigen Krisen überleben, viele Zulieferer hingegen nicht. Ob die Politik unterstützen wird oder der Alarm unbegründet ist, bleibt abzuwarten. Die Uhr tickt auf jeden Fall. Ohne baldige Fortschritte werden Pleitewellen und weitere Insolvenzverfahren unumgänglich sein.


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