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Mercedes-Benz erzielt 2021 Rekordgewinn

Mercedes-Benz Group AG – Annual Results Conference 2021, (v.l.n.r.) Harald Wilhelm und Ola Källenius
Mercedes-Benz Group AG – Annual Results Conference 2021, (v.l.n.r.) Harald Wilhelm und Ola Källenius; Quelle: Pressefoto

Business. Der Autobauer Mercedes-Benz hat nach der Trennung von der Lkw-Sparte mit 23,4 Milliarden Euro einen Rekordgewinn für 2021 erzielt. Der Umsatz wuchs um neun Prozent.

Die G-Klasse ist ausverkauft. Für die E-Klasse Limousine gibt es einen Bestellstopp. AMG befindet sich auf einem Allzeithoch. Die Luxusautos der Marke Maybach sind beliebt wie nie. Für den deutschen Autobauer Mercedes-Benz läuft es. Trotz Chipkrise und Pandemie blicken die Stuttgarter auf ein Rekordjahr 2021 zurück. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Sie erhalten die höchste Gewinnbeteiligung seit Bestehen des Unternehmens: Fünf Euro je Aktie, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens.

Umsatzrendite liegt bei 12,7 Prozent

Seit der Abspaltung von Daimler Truck glänzen die Schwaben mit einer nie gekannten Profitabilität. Die Umsatzrendite liegt bei 12,7 Prozent. Der Betriebsgewinn (Ebit) hat sich auf 29,1 Milliarden Euro mehr als vervierfacht. Unterm Strich bleiben der einstigen Daimler AG rund 23,4 Milliarden Euro.

Dieses Rekordergebnis entstammt einem positiven Einmaleffekt. Durch die Abspaltung des Nutzfahrzeugegeschäfts entstand in Q4 2021 ein Bewertungszugewinn von 9,2 Milliarden Euro. Zieht man diesen Einmaleffekt ab, bleibt Mercedes aber immer noch ein Betriebsergebnis von 19,2 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis ist mehr als doppelt so hoch wie noch 2020.

„2021 war für Mercedes-Benz ein Jahr des strategischen Fortschritts“, erklärte Mercedes-Chef Ola Källenius. Drei Zahlen würden diese Transformation verdeutlichen. „Der Konzernabsatz unserer Top-End-Modelle stieg um 30 Prozent, der Absatz von elektrischen Pkws erhöhte sich um 64 Prozent, und unser bereinigtes Ebit wuchs um 105 Prozent. Das zeigt das Potenzial unseres Teams und unserer Marke“, betonte Källenius.

Für das Jahr 2022 zeigt sich Källenius ebenfalls zuversichtlich. Der Pkw-Absatz solle in Folge des anhaltenden Halbleitermangels zwar nur leicht steigen. Dafür rechnet der Mercedes-Chef aber mit überproportionalen Verkäufen von High-End-Fabrikaten wie der S-Klasse. Dieses Jahr strebt der Autobauer eine Umsatzrendite von bis zu 13 Prozent an.

Mercedes-Benz S-Klasse
Mercedes-Benz S-Klasse, Quelle: Pexels/Pixabay

Straffes Sparprogramm sorgt für Top-Werte

Dank eines straffen Sparprogramms sind die Fixkosten seit 2019 um rund 16 Prozent gesunken. Im Gegenzug dazu ist der Umsatz pro Fahrzeug im Schnitt auf 49.800 Euro angestiegen, was einem Viertel mehr entspricht als noch vor drei Jahren.

„Neben dem Fokus auf Kosteneffizienz und Lieferkettenmanagement stehen nun drei strategische Prioritäten im Vordergrund: die Skalierung unserer Elektro-Offensive, die Beschleunigung unserer Car-Software-Pläne und der weitere Ausbau unseres Luxusgeschäfts“, bekundete Mercedes-Chef Källenius am Donnerstag. Dabei setzt der Schwede vor allem konsequent auf Rendite. Die Absatzzahlen spielen eine untergeordnete Rolle. Die Preise für die Baureihen werden schrittweise angehoben, während unrentable Modelle wie die B-Klasse aussortiert werden. Sprich: Die Stuttgarter setzen mehr auf SUVs und weniger auf Kompaktwagen. Die Veränderungen im Produktmix sind bereits spürbar. Obwohl die Verkaufszahlen um fünf Prozent zurückgegangen sind, stieg der Umsatz. Das liegt vor allem daran, dass beispielsweise der Absatz der Luxuslimousine S-Klasse um 40 Prozent in die Höhe geschossen ist. Allein 2021 wurden 87.000 Einheiten verkauft. Die G-Klasse ist sogar bis 2024 ausverkauft und nicht mehr bestellbar. Die Nachfrage nach den Luxusmodellen ist immens. Trotz langer Lieferzeiten.

Mercedes-Benz G-Klasse
Mercedes-Benz G-Klasse; Quelle: pixabay/ArtisticOperations

AMG schließt sich den Rekordzahlen mit Allzeithoch an

Mit 146.000 verkauften Einheiten im vergangenen Jahr schließt sich die Sportwagentochter AMG den Rekordzahlen des Unternehmens an. Den höchsten Zuwachs bei den Submarken verbucht aber ein anderer: Der Absatz von Maybach stieg um mehr als 50 Prozent auf rund 16.000 Fahrzeuge. Allein in China verkauft Mercedes circa 900 S-Klasse-Limousinen in der luxuriösen Maybach-Ausführung im Monat. Hierzulande kostet ein solches Auto mindestens 169.000 Euro.

Unter dem Motto „Electric first“ kommt der Hersteller auch bei seiner Elektro-Offensive vorwärts. Vor allem der EQS ist sehr beliebt. Das Fahrzeug, das den 360°-Umweltcheck bestanden hat, ist bereits 20.000-mal bestellt worden. Auf der CES 2022 Anfang des Jahres stellten die Schwaben die Studie Vision EQXX vor, die sensationelle 1.000 Kilometer Reichweite ohne zusätzlichen Ladestopp zustande bringen soll. Ab April soll das viertürige Coupé Mercedes-AMG GT 63 S E Performance im Markt eingeführt werden. Es gilt als stärkstes Serienmodell mit 843 PS und startet bei einem Preis von 196.897,40 Euro. Außerdem soll 2022 der EQE, das elektrische Pendant der E-Klasse, auf den Markt kommen. All die neuen Elektromodelle sollen den E-Absatz des Herstellers beflügeln. Aktuell lebt Mercedes nämlich vom überwiegenden Verkauf von Dieselfahrzeugen und Benzinern.


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