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HVO100: Neuer Ökotreibstoff nicht so teuer wie erwartet

Tankstelle
Tankstelle, Quelle: Iade Michoko, Pixabay

Seit Ende Mai 2024 ist der paraffinische Dieselkraftstoff HVO100 an deutschen Tankstellen erhältlich. Die neue Alternative verteuert eine Tankfüllung weniger stark, als zuvor vermutet, das hat der ADAC herausgefunden, indem er die Preise in einer systematischen Stichprobe verglichen hat.

Obwohl HVO100 von der CO2-Abgabe befreit ist, sind die Produktionskosten aufgrund der geringen Produktionsmengen deutlich höher als bei herkömmlichem Diesel. „Es ist ein positives Zeichen, dass die Hersteller versuchen, HVO100 so günstig wie möglich anzubieten. Wir hoffen, dass der Preisaufschlag in Zukunft nicht steigt und sich HVO100 idealerweise preislich dem klassischen Diesel annähert,“ erklärt ADAC Technikpräsident Karsten Schulze in einer Mitteilung des Autoclubs.

HVO100: Eher geringe Auswirkungen auf den Geldbeutel

Für Autofahrerinnen und Autofahrer sind die finanziellen Auswirkungen durch HVO100 gering. Der ADAC hat exemplarisch seine Autokostenberechnung (fünf Jahre, 15.000 Kilometer pro Jahr) für drei Modelle mit einem 10-Cent-Aufschlag gegenüber klassischem Diesel durchgeführt.

Beim VW Golf TDI 2.0 steigen in diesem Rechenmodell die Kraftstoffkosten pro Monat um 5,62 Euro auf 97,87 Euro. Beim BMW 520d Touring beträgt der monatliche Aufschlag 6,75 Euro, die monatlichen Treibstoffkosten liegen dann bei 117,45 Euro. Auf Fahrer eines Mercedes C 220 d T-Modell kommen pro Monat 5,87 Euro mehr zu, insgesamt 102,22 Euro.

Mit neuem Kraftstoff klimaschonender fahren

Mit HVO100, also ohne Beimischung von mineralischem Diesel, können die bilanziellen CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. HVO (hydrotreated vegetable oils) wird aus Abfallstoffen wie Altspeiseölen oder Fettresten hergestellt. Der ADAC betont, dass HVO, wie alle Energieträger im Straßenverkehr, strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen muss. So dürfen sensible Ökosysteme nicht beeinträchtigt, Anbauflächen nicht auf Kosten der Lebensmittelproduktion erweitert werden und bei der Herstellung müssen angemessene soziale Standards eingehalten werden. Zudem fordert der ADAC in entsprechenden Erklärungen die Mineralölgesellschaften auf, die Herkunft von HVO transparent zu deklarieren und die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien nachvollziehbar nachzuweisen.

HVO100 sollte nur in Fahrzeugen getankt werden, die dafür freigegeben sind. Bei neueren Modellen erkennt man dies an der XTL-Kennzeichnung im Tankdeckel. Informationen über die Freigabe älterer Fahrzeuge gibt es beim Händler, Hersteller oder im Netz.


Themen des Beitrags:
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