Home » News » Business » Es geht ans Eingemachte: VW-Gewinn bricht ein, Dividende wird gekappt

VW

Es geht ans Eingemachte: VW-Gewinn bricht ein, Dividende wird gekappt

VW-Werk in Wolfsburg
VW-Werk in Wolfsburg; Quelle: Pressefoto

Wenn die Dividende sinkt, ist Vorsicht geboten, vor allem, wenn sie zuvor im Verhältnis zu Umsatz und Gewinn lange Zeit deutlich zu hoch war – wie bei VW und den anderen deutschen Autobauern. Bei VW ist hier nun der Rotstift am Werk.

Volkswagen verzeichnet 2024 ein leichtes Umsatzplus, doch der Gewinn schrumpft deutlich. Schwache Verkaufszahlen und hohe Kosten belasten das Ergebnis erheblich. Die Dividende wird kräftig gekürzt.

Der Konzern meldete einen Nettogewinn von 12,4 Milliarden Euro, fast 31 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders das China-Geschäft, einst eine verlässliche Ertragsquelle, schwächelt spürbar. Zusätzlich belasteten hohe Kosten, etwa für die Schließung des Audi-Werks in Brüssel, das Ergebnis. Das operative Ergebnis sank um gut 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro, die Rendite schrumpfte von 7,0 auf 5,9 Prozent.

Trotzdem konnte der Umsatz um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro zulegen. Die Dividende soll laut Medienberichten, die aus den Unternehmensmitteilungen zitieren, jedoch um 30 Prozent auf 6,36 Euro je Vorzugsaktie gesenkt werden – ein stärkerer Einschnitt als erwartet.

Mitarbeiter erhalten höhere Prämie

Trotz Sparkurs zahlt VW seinen Beschäftigten eine höhere Gewinnbeteiligung. Tarifmitarbeiter erhalten für das vergangene Jahr fast 4800 Euro Bonus. Nach einer ersten Zahlung von 1879,50 Euro sollen im Mai weitere 2920 Euro folgen. Damit liegt die Prämie etwas über dem Vorjahreswert von 4735 Euro. Rund 120.000 Mitarbeiter in Deutschland profitieren davon. Ab 2026 sollen die Boni allerdings deutlich reduziert werden.

Stellenabbau und Investitionskürzungen

VW plant, bis 2030 rund 35.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Der Konzern sieht sich mit politischen Unsicherheiten, Handelsbeschränkungen und geopolitischen Spannungen konfrontiert.

Gleichzeitig werden Investitionen gesenkt. Zwischen 2025 und 2029 sollen rund 165 Milliarden Euro in neue Technik, Anlagen und Software fließen – weniger als die zuvor geplanten 180 Milliarden Euro für die Periode 2024 bis 2028. Investitionen in Verbrennungsmotoren werden schrittweise zurückgefahren, dennoch bleibt VW flexibel, um verschiedene Antriebsarten anzubieten.

Der Hochlauf der Elektromobilität verläuft langsamer als erwartet. Um Kosten zu senken und Innovationen schneller voranzutreiben, setzt VW verstärkt auf Partnerschaften, etwa mit dem US-Elektroautobauer Rivian. Auch die Expansion der eigenen Batteriezellenfertigung soll an die Marktentwicklung angepasst werden.


Themen des Beitrags:
VW