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E-Autos bremsen: Deutsche Autoverkäufe erholen sich nur schwach

So könnten autofreie Sonntage aussehen
So könnten autofreie Sonntage auf der Autobahn aussehen, Bild: Wilhelm Kunkel / Unsplash

Der deutsche Automarkt kommt nur langsam aus dem Nachfragetief. Im ersten Halbjahr 2024 ist zwar eine leichte Erholung eingetreten, die Neuzulassungen wuchsen aber nur relativ schwach. Vor allem die anhaltende Schwäche bei E-Autos verhindert eine nachhaltige Erholung.

Der deutsche Automarkt ist weiter nicht in Bestform. Im ersten Halbjahr 2024 haben die Zahlen der Neuzulassungen sich zwar erholt, allerdings ist der Aufwärtstrend noch schwach und zerbrechlich. Nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes, aus denen das Handelsblatt zitiert, konnten die Neuzulassungen in der ersten Jahreshälfte um rund 5,4% zulegen, in dem Zeitraum wurden 1,47 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen. Der markt hat noch lange nicht wieder das Niveau von 2019 erreicht. In Deutschland hängt der PKW-Markt hierzulande dem Vorkrisenniveau um rund 20% hinterher, sagt Constantin Gall vom Unternehmensberater EY dem Handelsblatt.

Vollständige Erholung bleibt weiter unwahrscheinlich

Derzeit sei nicht damit zu rechnen, dass der Markt sich in einem mittelfristigen Zeitrahmen wieder auf dem Vorkrisenniveau einpendeln werde, so der Experte weiter. Die diversen Krisen und dadurch ausgelöste Inflation, Rezession und damit einhergehende geringere Kaufkraft stehen einer deutlichen Erholung im Weg. Dazu kommt ein weiteres Problem, das zum Teil auch ein Standortproblem ist.

Elektrowende stockt vor allem in Deutschland

Die Nachfrage nach E-Autos ist in Deutschland weiter extrem schlecht. Das plötzliche Aus der staatlichen Förderung zum Jahresende hat den Verkäufen schwer zugesetzt, neben der reinen wirtschaftlichen Perspektive ging damit auch eine tief sitzende Verunsicherung der Verbraucher den Kurs der Politik die Elektrifizierung betreffend einher.

Darüber hinaus mangelt es weiter an günstigen Kompaktklassewagen mit Elektroantrieb, die neue Technik ist noch immer vergleichsweise preisintensiv und spricht somit eher Besserverdiener mit grünem Gewissen an.

Vor diesem Hintergrund ist ein Bestand von 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen bis zum Jahr 2030 kaum zu schaffen, meine Autoexperten. Entsprechend sieht der führende Branchenverband VDA für Deutschland in diesem Jahr bei E-Autos auch kaum noch Wachstumspotenziale. Maximal noch mit 5% sei zu rechnen, das entspräche einer Million gefertigter vollelektrischer Fahrzeuge aus deutscher Produktion. Der Verband hatte eine entsprechende Prognose für das Jahr 2024 kürzlich erst gekappt, um die schwächere Nachfrage abzubilden.

Dass die elektrische Schwäche nicht unvermeidlich ist, zeigt ein Blick ins europäische Ausland. In einigen Nachbarländern ist die Nachfrage nach Stromern zuletzt geradezu explodiert.


Themen des Beitrags:
Elektrowende

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