BYD und Co
Chinesische Elektroautos: Frachtschiffe sind Mangelware
Der Markt für Elektroautos wird von Anbietern auf der ganzen Welt geflutet. Während deutsche Hersteller gegen die Massen von Tesla, BYD und Polestar chancenlos sind, stehen chinesische Exporteure vor einem anderen Problem. Es gibt zu wenige Frachtschiffe für die großen Mengen an Elektroautos.
Angebot seit Corona mau
Hintergrund sind die weltweit zurückgegangenen Lieferkapazitäten während der Corona-Krise. Seitdem haben sich die Redereien noch nicht erholt, Frachtschiffe sind Mangelware. Die geplante Expansion von chinesischen Elektroautos nach Europa kommt deshalb ins Stocken. Seit 2019 stiegen die Charterpreise für Autofrachter um den Faktor Sieben. Das Handelsblatt nennt als Grund dafür eine „Fehleinschätzung vieler Redereien während der Coronapandemie“. Das gehe aus einer umfassenden Studie der Londoner Schiffsberatung Clarksons hervor, deren Researcher sich mit der Thematik befasst haben.
Im Jahr 2020 – zu Beginn der Pandemie – brach die weltweite Nachfrage nach Neuwagen ein. Deshalb entschieden sich viele Redereien, in die Tage gekommene Schiffe zu verschrotten. Bis heute fehlt es an Ersatz, was die Preise steigen lässt. 49 Prozent der bestehenden Flotte sind heute älter als 15 Jahre und müssen aus Umweltgründen „in absehbarer Zeit ausgemustert werden“, so das Handelsblatt weiter.
BYD betreibt eigenes Schiff für chinesische Elektroautos
Der chinesische Hersteller BYD geht daher seinen eigenen Weg. Bis zu acht Frachtschiffe will das Unternehmen betreiben, um chinesische Elektroautos der Marke nach Europa zu bringen. Jetzt startet das erste Frachtschiff mit dem Namen „BYD Explorer No. 1“ seine Jungfernfahrt. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll es weitere sieben dieser Schiffe geben.
Die Jungfernfahrt beginnt im südchinesischen Meer mit unbekanntem Ziel. Vermutlich wird ein großer europäischer Hafen die erste Anlaufstelle sein. Das Schiff misst 199,9 Meter und hat Platz für 7.000 Fahrzeuge. Bei dem Antrieb handelt es sich um ein Hybrid-Modell aus Flüssiggas und normalem Schiffsdiesel. Die weiteren Modelle sollen – passend zur Marke – mit einem dieselelektrischen Hybridantrieb kommen. BYD will die Batterien und Generatoren dafür selbst bauen.
BYD kommt im Jahr 2023 auf 1,6 Millionen ausgelieferte Elektro-Fahrzeuge und liegt nur noch knapp hinter Tesla mit 1,8 Millionen.
Quellen
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