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Strafzölle

China-Strafzölle: BMW und VW wollen Sonderbehandlung von Brüssel

Volkswagen Produktion in China; Quelle: Pressefoto

Nachdem die europäischen Zölle auf chinesische und in China gefertigte Elektroautos heute in Kraft treten, fordern mehrere deutsche Autobauern Ausnahmen für sich. Sie wollen in Brüssel Erleichterungen für ihre Modelle durchsetzen. Im Vorfeld hatte die Branche bereits scharfe Kritik an den neuen Zöllen geäußert.

Die europäischen Strafzölle auf E-Autos aus chinesischer Produktion treten heute in Kraft. Zunächst vorläufig und mit der Möglichkeit einer späteren Korrektur, die auch rückwirkend erfolgen könnte, wie wir zuletzt berichtet hatten. Die deutsche Wirtschaft ist bekanntlich wenig begeistert von dem Plan der EU, mit neuen Sonderzöllen die Wettbewerbschancen wieder auszugleichen. Es dauerte so auch nicht lange, bis erste Unternehmen konkrete Maßnahmen forderten.

VW und BMW wollen Ausnahme

Die beiden Branchengrößen VW und BMW fordern für ihre eigenen Modelle Ausnahmen von den neuen Zöllen, das erfuhr das Handelsblatt zuletzt aus Unternehmenskreisen. So will VW etwa in Brüssel durchsetzen, dass sein Modell Cupra Tavascan mit einer geringeren Zollabgabe belegt wird, zu diesem Zweck möchte der Wolfsburger Konzern Teil des Entscheidungsprozesses in Brüssel sein.

BMW möchte auch eine Sonderbehandlung erreichen. In München strebt man an, einen niedrigeren Zoll für die beiden Mini-Modelle Aceman und Cooper E durchzusetzen.  Auf sie würde ein besonders hoher Strafzoll in Höhe von 37,1% aufgeschlagen.

Deutsche Autos fallen auch unter China-Strafzoll

Der primäre Zweck des Zollpakets ist es, chinesische Autobauer davon abzuhalten, mit extrem niedrigen Preisen den europäischen Wettbewerb zu verzerren. Preise, die sie nur bieten können, weil der chinesische Autosektor von massiven staatlichen Beihilfen gestützt wird. Die Zölle treffen allerdings auch Fahrzeuge deutscher Autobauer, die in China gebaut werden.

Hier kommt oft ein Modell zum Tragen, das in China bei westlichen Unternehmen weit verbreitet ist, die Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner. Bei BMW ist es das chinesische Unternehmen Great Wall Motor. Autobauer, die mit der EU kooperieren, haben eine Chance auf einen geringeren Zoll, in diesem Fall kann die Abgabe auf 20% gesenkt werden.

Die neuen Strafzölle bleiben vorläufig, bis eine endgültige Entscheidung getroffen ist. Derzeit wird auf Arbeitsebene zwischen China und der Kommission darüber verhandelt. Eine endgültige Entscheidung muss bis November fallen.


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