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Alufelgen, Scheinwerfer, Bremsteile: Zahl der gefälschten Autoteile besorgt Branche und Prüfer

Winterreifen
Winterreifen; Quelle: Mylene2401/pixabay

Business. Tipps. Alufelgen, Scheinwerfer, Bremsteile: Die Automobilbranche kämpft gegen den Handel mit gefälschten und nachgemachten Autoteilen. Branche und Prüfer:innen zeigen sich besorgt. Die wirtschaftlichen Einbußen seien dabei nur ein Teil des Problems.

Deutsche Autobauer beklagen den Handel mit gefälschten und nachgemachten Autoteilen, heißt es in der WirtschaftsWoche. Volkswagen beziffert den Wert der 2021 bei Razzien und Zollfällen beschlagnahmten Teile für Volkswagen Pkw und Volkswagen Nutzfahrzeuge auf rund 14 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch etwa acht Millionen Euro. Der Clou: VW selbst habe etwa 100 der Razzien 2021 selbst initiiert.

Auch Mercedes-Benz beklagt 1,86 Millionen Produktfälschungen

Auch andere deutschen Hersteller beklagen ähnliche Probleme. Mercedes-Benz beispielsweise hat eine Markenschützerin engagiert, deren Aufgabe es ist, gefälschte Mercedes-Teile aufzuspüren und aus dem Verkehr zu ziehen.

„Von Produktfälschungen geht ein erhebliches Risiko für die Kundinnen und Kunden aus“, erklärt Lita Silje Jänisch und zählt unter anderem Bremsbeläge mit giftigen Stoffen wie Blei und Arsen, Windschutzscheiben aus einfachem Fensterglas und Luftfilter, die nicht aus flammenhemmendem Material bestehen, auf.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1,86 Millionen Produktfälschungen von Mercedes-Benz-Autoteilen in über 650 Razzien von Zoll- und Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmt. Dies entspricht einem Zuwachs um rund sechs Prozent im Vergleich zu 2020.

„Es gibt fast nichts, was es nicht gibt“, berichtet Markenschützerin Jänisch. Die gefälschten Autoteile gehen von Alufelgen über Airbags und Scheinwerfer bis hin zu Bremsteilen, Filtern oder Zündkerzen.

Mercedes-Benz Scheinwerfer; Quelle: Pixabay
Mercedes-Benz Scheinwerfer; Quelle: Pixabay

Prüfer: Minderwertige Bauteile gefährden Verkehrsteilnehmer:innen

Auch Thomas Schuster, Prüfingenieur der Überwachungsorganisation KÜS, berichtet vom steigenden Trend. Dabei sei vor allem das Problem, das minderwertige Bauteile die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer:innen gefährden können. Wohingegen das Kopieren von einigen Markenbauteilen wie dem Mercedes-Stern lediglich wirtschaftlichen Schaden für die Hersteller bedeute.

Ob mehr potenziell gefährliche Autoteile auf deutschen Straßen unterwegs sind, sei außerdem schwer zu ergründen. Weder dem Bundeskriminalamt noch dem Kraftfahrt-Bundesamt lägen diesbezüglich Zahlen vor. Aber: Bei Hauptuntersuchungen zumindest könne man schnell Originalteile oder genehmigte Nachbauten von Fälschungen unterscheiden. Erstere werden nämlich mit entsprechenden Prüfnummern versehen.

KÜS-Prüfingenieur Schuster gibt jedoch zu bedenken, dass Hauptuntersuchungen montage- und zerlegungsfreie Untersuchungen seien. Das heißt, dass Teile wie Luftfilter, Zündkerzen oder Bremsbeläge so verbaut sind, dass Fälschungen bei der HU nicht ausgemacht werden können. Bei der Lichttechnik, den Rädern oder im Tuningbereich sind Fälschungen allerdings leicht erkennbar.

Ein üblicher Fall seien nicht genehmigte Räder.

„Da beschädigt man das Rad vielleicht am Bordstein und ist versucht, ein günstigeres Ersatzteil zu finden, verglichen mit dem Preis des Originalersatzteils“, erklärt Philip Puls, Leiter der Technischen Prüfstelle für den Kfz-Verkehr in Bayern beim TÜV Süd. Vor allem bei Rädern sei das sehr gefährlich. „Es gibt nur ganz oder kaputt.“ Ein Gewaltbruch bei höheren Geschwindigkeiten sei nicht mehr einzufangen.

Sparen bitte nur bei genehmigten Drittherstellern

Wer wirklich Geld sparen möchte, sollte auf genehmigte Zubehörteile bei Drittherstellern zurückgreifen. Und vor allem: Bitte einmal innehalten, wenn die Preisunterschiede zu den Originalteilen zu groß sind. Es könnte sich um Fälschungen handeln, die die Verkehrssicherheit einschränken können.

Die Branche arbeitet derzeit intensiv daran, Produktfälschungen auszumerzen. Autobauer wie Volkswagen, Mercedes oder Porsche arbeiten eng mit Behörden im In- und Ausland zusammen und durchforsten Online-Marktplätze auf der Suche nach Fälschungen. Sogar bei der Vorbereitung von Razzien unterstützen die Hersteller.


Themen des Beitrags:
FälschungenMercedes-BenzVW

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