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Kassieren Mineralölkonzerne beim Tankrabatt ab?
Business. Der Chef des Bundeskartellamts will die Preispolitik der Mineralölkonzerne genauestens beobachten. Die Wirtschaftsweise Schnitzer warnt davor, dass sich die Konzerne am Tankrabatt bereichern könnten.
Mit Inkrafttreten des sogenannten Tankrabatts am vergangenen Mittwoch sind die bundesweiten Durchschnittspreise an den Zapfsäulen nach Angaben des Bundeskartellamts deutlich gesunken. Der Liter E10 kostete am 01. Juni im Schnitt nur noch 1,88 Euro. Der Liter Diesel 1,93 Euro.
„Dass die Preise gestern nach unten gegangen sind, ist schon einmal ein gutes Signal. Es kommt aber darauf an, was in den kommenden Tagen und Wochen passiert. Wir werden das weiter sehr genau beobachten. An die Autofahrerinnen und Autofahrer gerichtet noch einmal der Hinweis: nutzen Sie eine Preis-App. Vergleichen lohnt sich. Im Laufe eines Tages schwanken die Preise in ein und derselben Stadt oft um über 20 Cent. Tanken Sie tendenziell eher am frühen Abend und bei einer der preiswerteren Tankstellen“, erklärt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts.
Weiter ließ er beim Deutschlandfunk verlauten, dass die Preispolitik der Mineralölkonzerne zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt unter dem Brennglas des Bundeskartellamts stünde.
Spritpreise sind vor Tankrabatt gestiegen
Daten des Bundeskartellamts zeigen, dass sich beispielsweise der E10-Literpreis in den Tagen vorm Tankrabatt deutlich verteuerte. Er stieg von unter 2,10 Euro auf rund 2,15 Euro am 31. Mai.
Im Vergleich zum 01. Juni ist der Preis für E10 um rund 27 Cent, also auf 1,88 Euro, gesunken. Bei Diesel fiel der Preis um rund 12 Cent pro Liter. Die Preisentwicklung zeigt, dass die Rückgänge hinter den steuerlichen Entlastungen zurückgeblieben sind. Sie betragen bei Benzin 35,2 Cent pro Liter und bei Diesel 16,7 Cent pro Liter.
Profitieren Mineralölkonzerne von Mehrwertsteuersenkung?
Wirtschaftsweise Monika Schnitzer äußerte die Befürchtung, die Mineralölkonzerne könnten sich am Tankrabatt bereichern, heißt es bei der Tagesschau.
„Nach den Erfahrungen in der Vergangenheit, insbesondere bei der Mehrwertsteuersenkung 2020, halte ich das Risiko für hoch“, sagte die Ökonomin der „Augsburger Allgemeinen“. Vor zwei Jahren hätten nämlich die Mineralölkonzerne ihren Berechnungen zufolge 40 Prozent der Steuersenkung einbehalten. Diesmal stünden die Tankstellen aber besonders unter Beobachtung.
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