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Warum abgefahrene Winterreifen im Sommer nicht gefahren werden sollten

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Führerschein und Auto zu haben bedeutet Freiheit. Man kann theoretisch jederzeit in den Wagen einsteigen und wohin fahren. Es gibt aber Situationen, in denen das Fahren unterlassen werden sollte. Klassische Beispiele sind Alkohol und Drogen, aber auch das Vorhaben „Ich will meine Ex zurück!„ ist nicht gerade der ideale Ausgangspunkt, um einen Pkw zu lenken. In so einer Situation ist man nämlich abgelenkt, achtet weniger auf den Verkehr und es entsteht eine erhöhte Unfallgefahr. Möchte man seinen Ex-Freund oder seine Ex-Freundin zurückhaben, dann sollte dies in Ruhe und ohne aggressive Fahrmanöver geschehen. Ein wichtiger Punkt beim Autofahren sind auch die Reifen. Spricht man das Thema an, dann denkt man sofort an den zweimaligen Wechsel im Jahr. Aber warum gibt es eigentlich Sommer- und Winterreifen und worin unterscheiden sie sich?

So sieht die gesetzliche Lage aus

In Deutschland müssen Winterreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm haben. In diesem Fall wäre man zwar rechtlich auf der sicheren Seite, damit zu fahren ist für Experten aber ein absolutes No-Go. Und zwar deshalb, weil das Profil bei 1,6 mm in Sachen Performance deutlich abnimmt. Beispielsweise kann Schnee wesentlich schlechter verdrängt werden und die Rutschgefahr ist größer als mit einem Winterreifen mit 4 oder 5 mm. Des Weiteren herrscht in Deutschland die situative Winterreifenpflicht ohne vorgegebenen Zeitraum. Das heißt, dass ein Pkw bei winterlichen Fahrverhältnissen auf allen vier Rädern Winterreifen montiert haben muss. Bei trockenen Bedingungen gilt diese Pflicht nicht, trotzdem bleiben die Pneus natürlich drauf, da niemand Lust hat seine Reifen fünfmal in der Woche umzustecken.

Wer sich näher mit dem Gesetz auseinandersetzen möchte, der muss einfach nur einen Blick in die StVO (§ 2 Absatz 3a) werfen.

Warum soll man denn nun im Sommer nicht mit Winterreifen fahren?

Es hat natürlich seine Gründe, wieso es Winter- und Sommerreifen gibt. Diese sind in erster Linie in der Materialmischung zu finden, die im Falle von Winterpneus elastischer und weicher ausfällt. Der Gummi findet dadurch auf dem kalten, verschneiten Boden Grip und die Räder drehen nicht durch. Auch die Form des Profils ist anders.

Nutzt man nun einen Winterreifen im Sommer, dann macht sich dies in mehreren Punkten negativ bemerkbar. Zum Beispiel ist die Haftung schlechter, die Fahrstabilität nimmt ab und der Bremsweg ist deutlich länger. Tests des ADAC ergaben bis zu 16 Meter. Mit weniger Profiltiefe besserten sich zwar die Werte, doch keine davon sind unterm Strich zufriedenstellend. Schuld an den schlechten Ergebnissen ist einzig und alleine eine Tatsache: Winterreifen sind auf die kalte Jahreszeit inklusive Schneefahrbahn optimiert, für sommerliche Temperaturen ist die Materialmischung zu weich.

Sind Winterpneus im Sommer vom Gesetz her erlaubt?

Da der Gesetzgeber es nicht verbietet, ist es grundsätzlich nicht verboten. Man macht sich dadurch also nicht strafbar, geht aber ein Sicherheitsrisiko ein. Und zwar nicht nur für einen selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer. Vor allem Fußgänger und Radfahrer sind besonders gefährdet.

Letztendlich ist es eindeutig: Man darf im Sommer zwar mit Winterreifen fahren, davon wird einem aber jeder Experte abraten. Die Gummimischung ist zu weich und sorgt unter anderem für längere Bremswege. Der Wechsel jedes Jahr macht zwar nur bedingt Spaß, doch die Arbeit lohnt sich im Rahmen der Sicherheit ohne jeden Zweifel.

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