Lärm
Krachmacher: Viele moderne Autos lärmen unnötig laut durch die Straßen

Viele moderne Autos sind echte Krachmacher, das zeigen aktuelle Studien. Die Fahrzeuge könnten deutlich leiser fahren, das ist aber offenbar nicht immer gewünscht. Das hat verkaufstechnische, aber auch Sicherheitsgründe.
Viele moderne Fahrzeuge könnten technisch deutlich leiser fahren, doch Hersteller wie Audi, BMW und Mercedes setzen ab Werk auf Klappenauspuffanlagen und Soundgeneratoren, die künstlich für lautere Motorengeräusche sorgen. Recherchen des NDR für das ARD Kompetenzcenter Verbraucher zeigen etwa beim Audi Q7, dass der ursprünglich leise Dieselantrieb durch Soundgeneratoren bewusst lauter gemacht wird.
Zwar halten sich die Autohersteller an die gesetzlichen Vorgaben, doch die eingebauten Systeme lassen sich später von Fahrzeugbesitzern manipulieren. Dadurch können Lärmschutzgrenzen überschritten werden.
Hersteller sehen sich nur begrenzt in der Verantwortung
Audi erklärte auf Anfrage des NDR, dass die Fahrzeuge so ausgelegt seien, Missbrauch zu erschweren. Eine vollständige Verhinderung von Manipulationen – etwa durch Tuning – sei jedoch technisch nicht möglich. BMW und Mercedes äußerten sich auf Nachfrage nicht zu Maßnahmen gegen nachträgliche Änderungen. Auch Harley-Davidson erklärte, man könne nachträgliche Manipulationen nicht verhindern, da dies in der Verantwortung der Kunden liege.
Lärm als Gesundheitsrisiko
Eine Studie des Umweltbundesamtes zeigt: 75 Prozent der Befragten fühlen sich durch Straßenverkehrslärm gestört. Für den Mainzer Kardiologen und Lärmwirkungsforscher Prof. Dr. Thomas Münzel ist klar: Der Gesetzgeber müsse eingreifen und Soundmanipulationen konsequent unterbinden. Lärm verursache Stressreaktionen im Körper, die langfristig zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronaren Herzkrankheiten oder Schlaganfällen führen könnten.
Illegale Umbauten weit verbreitet
Eine ganze Branche hat sich auf Nachrüstlösungen spezialisiert, etwa auf Fernbedienungen für Klappensteuerungen oder Soundgeneratoren. Der Verkauf dieser Systeme ist legal – ihr Einsatz im Straßenverkehr jedoch verboten.
Die Hamburger Polizei, insbesondere die Spezialeinheit „Autoposer“, stößt bei Kontrollen immer wieder auf manipulierte Fahrzeuge. Gerade in den Sommermonaten steigt die Zahl der Fälle, wenn sich mehr Menschen auf den Straßen aufhalten. Bei Messungen an beschlagnahmten Fahrzeugen wurden Schallpegel von 97 bis über 130 Dezibel festgestellt – Werte, die weit über dem Erlaubten liegen.
Während künstlich übermäßig lärmende Autos in Städten und Wohnsiedlungen zweifellos ein Ärgernis sind, bedeuten zu leise Autos auch ein zusätzliches Verkehrsrisiko für Radfahrer und Fußgänger, insbesondere geht für blinde Verkehrsteilnehmer eine Gefahr durch leise E-Autos aus. E-Autos etwa müssen einen künstlichen Fahrsound abgeben, um noch gehört werden zu können, allerdings sind noch immer viele Fahrzeuge ohne die entsprechende Einrichtung unterwegs, die vor Einführung dieser gesetzlichen Vorgabe verkauft wurden.
Verkehr
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