Börse
VW unter Druck: Konzerngewinn bricht um 64 Prozent ein
Der Volkswagen-Konzern hat im dritten Quartal einen drastischen Gewinneinbruch erlitten. Der schwächelnde Automarkt und umfassende Umbaukosten belasten das Unternehmen schwer. Nach Angaben des Dax-Konzerns ist der Konzerngewinn nach Steuern um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro gesunken. Analysten hatten bereits eine schwache Entwicklung erwartet, doch die aktuellen VW-Zahlen fielen noch schlechter aus.
Schwieriges Branchenumfeld und hohe Fixkosten bringen VW in Schieflage
Ein schwaches Marktumfeld mit rückläufigen Fahrzeugverkäufen und der laufende Konzernumbau sorgten für erhebliche finanzielle Belastungen. Das operative Ergebnis sank um 42 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro. Besonders die hohen Fixkosten und die Kosten für den Umbau des Audi-Werks in Brüssel haben die Bilanz negativ beeinflusst.
Auch der wichtige Wachstumsmarkt China schwächelt, was sich ebenfalls negativ auf die Ergebnisse auswirkte. Trotz der Schwierigkeiten blieb der Umsatz relativ stabil und sank nur leicht um 0,5 Prozent auf 78,5 Milliarden Euro.
Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen dringend erforderlich
Die Rendite der Kernmarke VW-Pkw liegt nach den ersten neun Monaten des Jahres bei nur noch zwei Prozent. VW-Finanzchef Arno Antlitz betonte die Dringlichkeit von Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen. Das berichtet der Spiegel. Konzernchef Oliver Blume plant daher einschneidende Maßnahmen. Im Fokus stehen umfangreiche Kostensenkungen und eine effizientere Ausrichtung des Konzerns, insbesondere bei der Kernmarke VW Pkw.
VW: Werksschließungen und Stellenabbau geplant
Laut Betriebsrat plant der Vorstand, mindestens drei deutsche Werke zu schließen und die restlichen zu verkleinern. Zehntausende Arbeitsplätze könnten dabei auf der Kippe stehen, wie Sparneuwagen berichtete. Selbst Gehaltskürzungen werden in Betracht gezogen, um die Kosten zu senken.
Besonders hart dürfte dies die rund 120.000 Mitarbeiter in Deutschland treffen, von denen etwa die Hälfte im Stammwerk Wolfsburg beschäftigt sind. Von den zehn deutschen VW-Werken befinden sich sechs in Niedersachsen, drei in Sachsen und eines in Hessen. Die Beschäftigungssicherung, die seit über 30 Jahren galt, wurde bereits im September aufgehoben. Ab Mitte 2025 könnten somit betriebsbedingte Kündigungen möglich sein.
Widerstand der Arbeitnehmer
Die Arbeitnehmervertretung hat bereits heftigen Widerstand gegen die geplanten Maßnahmen angekündigt. Sie fordern von der Konzernführung eine umfassendere Strategie, die nicht nur Arbeitsplätze und Fabrikkosten im Blick hat. Am Mittwoch steht eine wichtige Verhandlungsrunde zwischen VW und der Gewerkschaft IG Metall zum VW-Haustarif an.
Im September hatte Volkswagen seine Jahresprognose erneut nach unten korrigiert. Das operative Ergebnis für das Gesamtjahr wird voraussichtlich bei etwa 18 Milliarden Euro liegen. Vorstandschef Blume sieht in den Einsparmaßnahmen die einzige Möglichkeit, um die kriselnde Kernmarke VW Pkw wieder auf Kurs zu bringen.
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