Medienberichte
VW in der Krise: US-Chef vor Ablösung, Ex-CEO fordert Optimismus
Die Zukunft des US-Geschäfts von Volkswagen steht auf der Kippe. Medienberichten zufolge droht dem aktuellen Nordamerika-Chef des Konzerns die Ablösung, nachdem die Absatzzahlen weit hinter den ambitionierten Zielen zurückgeblieben sind. Laut „Manager-Magazin“ konnte VW in den ersten drei Quartalen dieses Jahres nur rund 16.400 Einheiten seines Elektro-SUVs ID.4 in Nordamerika absetzen. Ursprünglich war das Ziel, jährlich 100.000 Fahrzeuge dieses Modells in der Region zu verkaufen. Doch aufgrund technischer Mängel ist der Verkauf des ID.4 derzeit ausgesetzt, was den Druck auf das Nordamerika-Management erheblich erhöht. Das dürfte die Krise bei VW verschärfen.
US-Chef soll gehen, Nachfolger bereits informiert?
Wie der „Spiegel“ berichtete, stehen potenzielle Nachfolger bereits bereit, doch der neue Verantwortliche werde einen „Berg von Problemen“ vorfinden. Zwar erzielt VW in den USA bessere Ergebnisse mit herkömmlichen Verbrenner-Modellen, allerdings setzt die US-Regierung – und besonders Kalifornien – auf strengere Abgasnormen, was langfristig die Zukunftsfähigkeit dieser Fahrzeuge in Frage stellt.
Verschärfung der VW-Krise? Verlustreiche Prognose für die USA
Die Krise wiegt besonders schwer, da der US-Markt eine zentrale Rolle in der globalen Strategie des Unternehmens spielen sollte. Ursprünglich plante der Konzern, die schwächelnden Ergebnisse in anderen Regionen durch den US-Absatz zu stabilisieren. Doch laut „Manager-Magazin“ soll VW bis Jahresende 1,3 Milliarden Euro unter den angestrebten Ergebnissen in den USA liegen. Neben den niedrigen Verkaufszahlen im E-Segment leidet der Konzern unter steigenden Personal- und Energiekosten.
Optimismus von Herbert Diess
Trotz dieser schlechten Nachrichten sieht der ehemalige VW-Konzernchef Herbert Diess weiterhin Potenzial in der deutschen Automobilindustrie. In der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ betonte Diess die Stärke der Branche im Premiumsegment, was vor allem durch den deutschen Heimatmarkt unterstützt werde. Die vorteilhafte Dienstwagenbesteuerung, die deutschen Autobahnen und das Netzwerk aus Herstellern und Zulieferern seien starke Trümpfe.
Diess sieht Deutschland gut positioniert, vor allem wenn es gelinge, ähnliche Erfolge im Bereich der teuren Elektroautos zu erzielen. Er verwies darauf, dass China den globalen Leitmarkt für E-Mobilität dominieren werde, dennoch sei das Thema Premiumfahrzeuge weiterhin offen. „Wir brauchen einen starken Heimatmarkt für Elektro-Fahrzeuge im Premiumsegment“, so Diess. Eine schnelle Ladeinfrastruktur und günstiger Strom seien essenziell, um die deutsche Automobilindustrie wieder an die Spitze zu führen.
VW: Krise durch herausfordernde Elektro-Mobilität
Neben VW kämpfen auch andere deutsche Hersteller wie Mercedes-Benz und BMW mit dem Wandel zur Elektro-Mobilität. Auch sie mussten ihre Prognosen nach unten korrigieren. Die Konkurrenz aus China und die hohen Erwartungen an emissionsarme Fahrzeuge erhöhen den Druck auf die deutschen Autobauer.
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