VW
Politischer Widerstand: Wirtschaftsminister wollen Werksschließungen verhindern
Um gegen die Krise anzukommen, in der der Konzern steckt, denkt Volkswagen nun auch über Werksschließungen nach. Dagegen regt sich aber nun Widerstand in den Bundesländern mit VW-Standorten. Dort wollen die Wirtschaftsminister Werksschließungen verhindern, auch harte personelle Einschnitte lehnen sie ab.
Politik stellt sich gegen Werksschließungen bei VW
VW geht es schlecht und der Konzern muss sparen. Um wieder wirtschaftlich zu werden und aus der Krise hinausfahren zu können, müssen harte Maßnahmen her, hat der Vorstand beschlossen Auch jahrzehntealte Garantien müssen nun offenbar überdacht weden, etwa die Beschäftigungsgarantie. Und auch Schließungen von Standorten in Deutschland werden nicht mehr ausgeschlossen. – schlechte Nachrichten nicht nur für die Beschäftigten der betroffenen Werke, auch für die Politik in den Bundesländern, die um Wählerstimmen fürchtet, sollte es zu massiven Entlassungswellen kommen.
Länder kündigen Widerstand gegen Werksschließungen an
So formiert sich nun politischer Widerstand gegen allzu harte Sparmaßnahmen. Er kommt aus den Ländern, in denen es deutsche VW-Standorte gibt: Niedersachsen, Sachsen, Hessen und Berlin. Die Wirtschaftsminister dieser Länder haben in einem gemeinsamen Papier, über das das Handelsblatt berichtet, den Schutz der Standorte zur Priorität gemacht. Das Papier vom 10. Oktober enthält auch eine ablehnende Position gegen andere, harte personelle Einschnitte.
Beschäftigungsgarantie soll bleiben
Grundsätzlich sprechen sich die Minister für einen Fortbestand der Beschäftigungsgarantie aus. Die Entlassung von Mitarbeitern führe zum Verlust von Know-how, das dann später nur schwer zurückgewonnen werden könne, so die Politiker.
Dabei geht diese an sich richtige Einschätzung hier allerdings in die Irre: Grundsätzlich ist es sinnvoll, Kompetenzen zu halten, die weiter benötigt werden, auch dann, wenn die unmittelbare Absatz- und Umsatzentwicklung negativ ist. Allerdings ist davon auszugehen, dass weite Teile der Wertschöpfung im Automobilbereich in Zukunft ohne einen Verbrennungsantrieb ausgestaltet sind. Es ist nicht plausibel anzunehmen, die in diesen Sektoren derzeit noch beschäftigte – und bezahlte – Arbeitskraft habe weiter eine Zukunft im Unternehmen. Auch Umschulungen können nur punktuell die Antwort sein. Für viele Berufsbilder der klassischen Autobranche gibt es schlicht keine Entsprechungen in der elektrifizierten Autozukunft.
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