BMW
Schwaches Chinageschäft und hohe Kosten: Umsatz und Gewinn von BMW brechen ein
Schwierige Zeiten für BMW: Der Münchner Autobauer konnte mit seinen frischen Zahlen nicht überzeugen. Umsatz und Gewinn gaben nach, was unter anderem auf schwache Verkäufe in China und hohe Ausgaben zurückzuführen ist.
Gewinn und Umsatz von BMW deutlich niederiger
BMW macht aktuell durchwachsene Zeiten durch. Der Premium-Autobauer hat im ersten Halbjahr mit rückläufigen Einnahmen zu kämpfen. Umsatz und Gewinn sind zuletzt gesunken, wie aus den heute vorgelegten Zahlen hervorgeht. In der ersten Jahreshälfte lag der Gewinn bei 5,7 Milliarden Euro, im Vorjahreszeitraum wurden hier noch 6,6 Milliarden Euro verbucht, ein Minus von 15%. Auch der Umsatz ist eingebrochen.
BMW hat im ersten Halbjahr noch 73,6 Milliarden Euro erlöst, im Vorjahreszeitraum hatte man in München noch 74,1 Milliarden Euro umgesetzt. Auch die Rendite hat nachgegeben, sie lag in der wichtigen Autosparte zuletzt noch bei 8,6%, ein Minus von zwei Punkten.
Aussichten weiter belastet
Auch für die Zukunft ist keine deutlich positivere Dynamik zu erkennen. BMW werde auch für das restliche Jahr mit niedrigeren Margen umgehen müssen, wird Marc-René Tonn von Warburg Research vom Handelsblatt zitiert.
Die Schwächephase hat einen ihrer Auslöser in China, das dortige Geschäft verlief in den letzten Monaten nicht zufriedenstellend. Der Absatz der Kernmarke BMW, sowie der Kleinwagen Mini ging merklich zurück, BMW verzeichnet hier einen Rückgang um 4%, in der ersten Jahreshälfte wurden in China 376.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Zugleich muss BMW auch steigende Kosten verkraften.
Diese werden einerseits durch die anhaltende Inflation getrieben, aber auch Forschung und Entwicklung verursacht hohe Aufwendungen. In den ersten sechs Monaten des Jahres hat BMW seine Ausgaben in diesem Bereich um gut 25% erhöht und 4,2 Milliarden Euro in die Entwicklung gesteckt, auch wurden die Ausgaben im Autobereich etwa für Modernisierungen der Fertigungsstätten und sonstigen Liegenschaften zuletzt ausgeweitet. BMW hat rund eine Milliarde Euro zusätzlich in diese Positionen investiert.
Die hohen Mehrbelastungen sollen sich aber später bezahlt machen. Derzeit investiert BMW stark in die kommenden Modellreihen, wie auch in den Aufbau eigener Batteriefabriken. Dadurch wird die Bilanz indes kurzfristig belastet.
Schwacher Umsatz: BMW-Aktie gibt ab
Den Anlegern wollten diese Einblicke auch mit Verweis auf höhere Erträge und eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft nicht schmecken. Die Aktie gab im frühen Handel deutlich ab, konnte die Verluste aber zwischenzeitlich ein wenig eingrenzen.
Aktuell verliert das Papier in Frankfurt noch um die 2%. Auch andere Autowerte zeigten sich im Donnerstagshandel schwächer.
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