Grünheide
Trotz starker Vorbehalte: Tesla-Gigafabrik in Grünheide darf erweitert werden
Das Teslawerk in Grünheide darf erweitert werden. Die Gemeindevertreter haben einem entsprechenden Antrag gestern zugestimmt, doch die Ambivalenz ist weiterhin groß. In den letzten Wochen ist der Widerstand gegen die Tesla Erweiterung stark gewachsen, Sparneuwagen berichtete.
Tesla-Erweiterung beschlossen
Tesla darf seine erste Gigafabrik in Europa ausbauen. Der Standort in Grünheide soll erweitert werden, einen entsprechenden Bauantrag treibt Tesla bereits seit geraumer Zeit voran. Nun hat das Gemeindeparlament am gestrigen Donnerstag den Antrag angenommen, doch die Zustimmung fiel nicht überwältigend aus.
Elf der Gemeindeverordneten befürworteten den Antrag, sechs stimmten dagegen, die Sitzung soll laut Medienberichten recht emotional verlaufen sein.
Über 100 Hektar mehr Fläche und neuer Bahnhof
Nun kann Tesla gemäß des vorbereiteten Bebauungsplans den Standort um 118 Hektar erweitern. Dabei werden laut Plan rund 50 Hektar Wald gerodet, speziell hieran entzündete sich der Protest vieler Aktivisten und auch Anwohner.
Der nun genehmigte Bauantrag sieht einen nochmals verschärften Umweltschutzcharakter des Bauvorhabens vor.
Das Werk soll nach Osten hin erweitert werden, auch ein neuer Güterbahnhof soll errichtet werden, das würde den Lieferverkehr über die Straße verringern. Ob der Bahnhof tatsächlich kommt, ist aber noch offen, Tesla müsste dafür auch noch Gelände erwerben, das aktuell noch dem Land Brandenburg gehört.
Tesla-Erweiterung: Einwohner sind mehrheitlich kritisch eingestellt
Nicht nur seitens der Aktivisten kommt Kritik, auch die Bewohner von Grünheide sehen die Erweiterung des Standorts skeptisch. Ein Referendum hatte ergeben, dass eine Mehrheit die Erweiterung des Standorts ablehnt.
Kritisch wird vor allem ein Abbau der demokratischen Mitbestimmung gesehen, der seit der Anwesenheit von Tesla in der Region eingezogen sein soll.
Perspektivisch sollen in Grünheide einmal eine Million Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden können, derzeit liegt die Kapazität bei der Hälfte. Selbst diese wurde allerdings im letzten Jahr nicht einmal zur Hälfte ausgenutzt.
Das Werk Grünheide polarisiert, der Standort war zuletzt immer wieder Ziel von Demonstranten, Aktivisten betreiben ein Protest-Camp in der Nähe. Auch gibt es Kritik an der Praxis der Fabrik, Abwassergrenzwerte regelmäßig zu verletzen. Dieser Missstand muss offenbar vorerst nicht abgestellt werden.
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