Lieferschwierigkeiten
Glück gehabt: Deutsche Autobauer von Brückeneinsturz in Baltimore wohl nicht nennenswert behindert
Der tragische Brückeneinsturz in Baltimore hat weitreichende Auswirkungen auf den Containerumschlag in den USA. Der Hafen gehört zu den Top 10 der Containerhäfen der Vereinigten Staaten. Insbesondere Autobauer sind von dem Unglück prinzipiell betroffen, da sich im Einzugsbereich des Hafens von Baltimore zahlreiche Autowerke befinden. Deutsche Firmen hatten in diesem Fall aber wohl Glück im Unglück.
Zunächst muss gesagt werden, dass bei diesem Unglück weiterhin Menschen vermisst werden. Von Verletzten oder gar Toten ist ein Tag nach der Katastrophe noch nichts bekannt. Durch den Einsturz in der Nacht zum Dienstag kommt es wohl noch für geraume Zeit zu schwerwiegenden Behinderungen im Hafen der Metropole. Dieser ist in Teilen nicht zugänglich, der Betrieb an vielen Terminals muss ruhen. Die Auswirkungen auf die Lieferketten in der amerikanischen Wirtschaft werden derzeit von verschiedenen Stellen unterschiedlich eingeschätzt. Klar ist, der Hafen ist eine wichtige Adresse für den Containerumschlag des Landes und steht hier an zehnter Stelle.
Brückeneinsturz: BMW und VW haben Glück
Es sieht jedoch so aus, als könnten durch das Unglück auftretenden lokale Engpässe relativ problemlos umgangen werden. Für Autobauer ist der Vorfall ungünstig, da sie einige Werke im Umland des Hafens betreiben, doch deutsche Unternehmen haben hier offenbar keine großflächigen Störungen der Auslieferungen zu befürchten.
Zwar betreiben VW und BMW Autoterminals in Baltimore, diese liegen jedoch vor der eingestürzten Brücke am Eingang des Hafens und sind von dem Unglück nicht betroffen, wie das Handelsblatt berichtet. Allein VW hatte über sein Terminal in Baltimore im vergangenen Jahr rund 100.000 Fahrzeuge in die USA eingeführt.
Mercedes kann Einschränkungen kompensieren
Mercedes verfügt ebenfalls über ein Terminal in Baltimore und anders als die der Konkurrenz, ist es von der Blockade des Hafens betroffen und derzeit nicht betriebsfähig. Allerdings kann Mercedes seine Fahrzeuge auch auf anderen Routen ins Land bringen. Man werde die Fahrzeuge wohl zeitweise über die Häfen Brunswick und Charleston einführen, heißt es.
Allgemein deuten Einschätzungen von Analysten darauf hin, dass die US-Logistikketten den zeitweisen Ausfall relativ leicht über Ausweichhäfen wie den in New York oder New Jersey kompensieren können.
Bei dem durch ein manövrierunfähig gewordenes Containerschiff verursachten Einsturz einer kilometerlangen mehrspurigen Brücke im Hafen waren mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Zu den konkreten Gründen der Katastrophe ist noch nichts bekannt. Vor dem Zusammenstoß ist offenbar der Strom auf dem Schiff ausgefallen, dies könnte ersten Vermutungen nach mit verunreinigtem Kraftstoff zusammenhängen.
Mit Agenturen
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