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Ford diskutiert den Verkauf eines deutschen Werks an BYD
Business. Ford scheint in Erwägung zu ziehen, seine Produktionsstätte in Deutschland an den Elektroautobauer BYD zu verkaufen.
Während Ford die Fertigung seines einst meistverkauften Ford Focus in Saarlouis herunterfährt, um sich auf Elektrofahrzeuge zu konzentrieren, beabsichtigt der US-amerikanische Hersteller, sich von dem Werk zu trennen.
Laut eines Berichts von dem Wall Street Journal (WSJ) könnte Fords Fabrik an niemand anderen als Chinas größten Elektrofahrzeughersteller BYD gehen. Build Your Dreams (BYD) hat sein letztes reines Verbrennungsauto 2022 produziert und konzentriert sich nun ausschließlich auf Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybride.
BYD expandiert
Der führende chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen hat sein Netzwerk schnell erweitert. Im Jahr 2020 hat BYD einen Marktversuch in Norwegen gestartet. Danach folgte eine europäische Kampagne und Pläne zum Verkauf von Elektroautos in Japan.
BYD strebt danach, ein weltweit führender Anbieter von Elektrofahrzeugen mit einer wachsenden Präsenz in Europa zu werden. Das Unternehmen kündigte an, bis Ende 2022 mit dem Verkauf von Elektrofahrzeugen in Deutschland und Schweden zu beginnen. 2023 sollen Großbritannien und Frankreich und weitere wichtige Märkte folgen.
Noch vor Ende des abgelaufenen Jahres bestätigte BYD Pläne zum Bau von mindestens einer, vielleicht auch zwei, Produktionsstätten in Europa, um die Expansion zu stützen.
BYD verhandelt über den Kauf des deutschen Ford-Werks
Während sich die Diskussionen zwischen Ford und BYD verschärfen, könnte Deutschland das nächste Zuhause für die EV-Produktionspräsenz von BYD werden. Das WSJ berichtete am Dienstag, dass „Beamte des Ford-Managements in Deutschland planen, nächste Woche nach China zu reisen, um den möglichen Verkauf eines Werks in Saarlouis zu besprechen.“ Die Gespräche befinden sich noch im Anfangsstadium, und der Deal wird möglicherweise nicht verwirklicht. Dem Bericht zufolge war BYD unter rund 15 potenziellen Investoren.
Währenddessen hat sich Ford zu einer vollelektrischen Ausrichtung in Europa bis 2035 verpflichtet. Im Laufe der Produktionsstrategie für E-Autos hat Ford bereits mehrere Entlassungsrunden absolviert. Im vergangenen Sommer beispielsweise hat Ford 8.000 Stellen gestrichen, nachdem Ford-Chef Jim Farley sagte, der Autobauer habe zu viele Mitarbeiter:innen und müsse verkleinern. Kürzlich kündigte Ford of Europe an, dass 2.500 bis 4.000 Arbeitsplätze in der Produktentwicklung gefährdet sein könnten, vor allem in Deutschland und Großbritannien, da sich der Hersteller von Verbrennern, wie dem Ford Fiesta, trennt und auf Elektromobilität umstellt. Diese Transformation könnte am Standort Köln viele Arbeitsplätze kosten.
Katharina von Hebel, Vize-Betriebsratschefin der Ford-Werke bestätigte laut Automobilwoche, dass das Management in den nächsten zwei bis zweieinhalb Jahren bis zu 3.200 Stellen abbauen wolle. Der Grund: Eine Zentralisierung in den USA. Aber auch die Folgen von Lieferengpässen, etwa bei Halbleitern, und die wirtschaftliche Situation in Europa seien Gründe für den Stellenabbau.
Ford selbst wollte sich zu den aktuellen Spekulationen nicht äußern. Eine Sprecherin verwies aber auf die beschleunigten Pläne für den Aufbau eines vollständig elektrisch betriebenen Fahrzeugportfolios in Europa. „Diese Transformation bringt erhebliche Veränderungen mit sich, wie wir Ford-Fahrzeuge entwickeln, bauen und verkaufen, und wird Auswirkungen auf unsere zukünftige Organisationsstruktur haben“, hieß es diesbezüglich. Einzelheiten gebe man bekannt, sobald die Pläne final sind und die Belegschaft informiert wurde.
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