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Elon Musk: Prozess 56 Milliarden Dollar-Gehaltspaket gestartet
Business. Der spektakuläre Prozess um das sagenhafte 56 Milliarden Dollar-Gehaltspaket des Tesla-Chefs Elon Musk hat in Delaware begonnen. Aktionäre wollen dieses Gehaltspaket, das sich Musk 2018 gesichert hat, rückgängig machen.
Am vergangenen Montag startete in Wilmington, im US-Bundestaat Delaware, ein spektakulärer Prozess. Gegenstand dieses Prozesses: Das 56 Milliarden Dollar-Gehaltspaket, das Tesla-Chef Elon Musk 2018 mit dem Board des Herstellers ausgehandelt hat. Laut manager magazin wird Musk der Prozess gemacht, da das Gehaltspaket mit zu leicht zu erreichenden Leistungszielen unterlegt worden wäre. Außerdem seien die Anleger überrumpelt worden, dem Paket zuzustimmen. Weiter heißt es, dass ein Tesla-Investor darauf hoffe, während des fünftägigen Prozesses beweisen zu können, dass Musk seine Dominanz über das Board ausgenutzt habe, um die Bedingungen zu diktieren. Um diese zu erfüllen müsse der CEO nicht einmal in Vollzeit bei Tesla arbeiten.
Bereits vor vier Jahren geklagt
Kläger ist ein gewisser Richard Tornetta, der bereits vor vier Jahren geklagt hatte. Damals besaß er gerade einmal vier Tesla-Aktien. Indes hatte Musk versucht, den Prozess zu verhindern, muss aber laut Tornettas Anwalt Greg Varallo am Mittwoch aussagen.
Vergangenen Montag eröffnete Ira Ehrenpreis die Verhandlung. Ehrenpreis ist seit 2007 Mitglied des Tesla-Boards und Vorsitzender des Ausschusses, der das Gehaltspaket überwachte.
„Ich wollte sicherstellen, dass Elon über einen längeren Zeitraum an der Spitze von Tesla bleibt“, sagte Ehrenpreis, der mit seiner Wagniskapitalfirma DBL Partners selbst Tesla-Investor ist. Dem Gericht wurde ein kurzer Videoausschnitt von Musk gezeigt, in dem er beschreibt, wie er mit Ehrenpreis über das Gehaltspaket telefoniert habe. Musk selbst sagt, er habe „einen höheren Betrag, aber mit viel härteren Meilensteinen“ als in der Vereinbarung 2012 vorgeschlagen.
Das Gehaltspaket ist eines der spektakulärsten, die jemals ein CEO ausgehandelt hat. Laut Amit Batish vom Marktforschungsunternehmen Equilar war es sechsmal höher als die 200 höchsten CEO-Gehälter im Jahr 2021 zusammen. Der Deal um das Gehaltspaket gleicht auf den ersten Blick einer Wette. Er ermöglicht es Musk, Tesla-Aktien mit einem Abschlag zu erwerben, wenn bestimmte Leistungs- und Finanzziele erreicht werden. Beim Verfehlen dieser Ziele wäre Musk leer ausgegangen.
Fast alle Meilensteine in kürzester Zeit
In Folge des Elektroautobooms, der auch noch durch das von der EU beschlossene Aus des Verbrennungsmotors bestärkt wurde, hatte Musk in relativ kurzer Zeit elf der zwölf Meilensteine erreicht, die in dem Gehaltspaket festgehalten worden waren.
Musk und die ebenfalls beklagten Tesla-Geschäftsführer bestritten den Vorwurf, die Ziele zu leicht gefasst und das Board dominiert und zu einer verfrühten Zustimmung gezwungen zu haben. Sie argumentieren, dass das Gehaltspaket seinen Zweck erfüllt habe – nämlich sicherzustellen, dass der Unternehmer Tesla erfolgreich durch eine kritische Phase geführt habe, was dazu beigetragen habe, die Aktiebewertung um das Zehnfache zu steigern.
Brisanz bringt das Thema Twitter
Aufgrund der besonderen Vorkommnisse mit Twitter nimmt der Fall besonders Fahrt auf. In der Klage wird argumentiert, dass Musk aufgrund des Gehaltspakets dazu verpflichtet sein sollte, Vollzeit bei Tesla zu arbeiten. Aktuell ist jedoch offensichtlich, dass dieser den Großteil seiner Zeit für Twitter aufwendet und sogar in denen Hauptquartier schläft, um Twitter auf Vordermann zu bringen. Zuletzt hat Musk Tesla-Aktien im Wert von vier Milliarden Dollar verkauft, um Twitter zu stabilisieren. Die Folge: Ein erneuter Kurseinbruch, der die Tesla-Investoren empörte.
Fakt ist: Aussichtlos scheint die Klage nicht zu sein. Nach Ansicht von Rechtsexperten hat das Board zwar einen großen Spielraum bei der Festlegung der Vergütung von Führungskräften. Allerdings müssen die Deals strengere rechtliche Anforderungen erfüllen, wenn das Vergütungspaket einen Mehrheitsaktionär einbezieht. Der Prozess wird sich wahrscheinlich teilweise darauf konzentrieren, ob dies auf Musk zutrifft. Obwohl er 2018 nur 21,9 Prozent der Tesla-Aktien besaß, werden sich die Kläger wahrscheinlich auf seine dominante Persönlichkeit und seine Verbindungen zu den Board-Mitgliedern berufen.
Eine Entscheidung wird ungefähr drei Monate nach Prozessende erwartet. Das Ergebnis soll vor dem Obersten Gerichtshof von Delaware angefochten werden.
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