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Elektroautos in den USA kosten durchschnittlich 66.000 Dollar
Elektromobilität. Der durchschnittliche Preis für Elektroautos in den USA erreichte im Juni 2022 66.000 Dollar. Das entspricht einem Anstieg um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Eine der größten Beschwerden über Elektroautos ist und bleibt der Preis. Sie sind für die meisten Verbraucher:innen auch mit Subventionen unbezahlbar. Fairerweise muss man sagen, dass die meisten Fahrzeuge als Neuwagen kaum bezahlbar sein. Elektroautos gehen da nur mit dem Neuwagentrend. Außerdem gibt es noch den Fakt, dass die meisten Autohersteller, die in den EV-Bereich einsteigen, mit einem teuren Segment starten. Dies hat dazu geführt, dass Elektrofahrzeuge im Durchschnitt teurer waren.
Inflation drückt noch einmal den Preis
Zu allem Überfluss gibt es nun auch noch eine außer Kontrolle geratene Inflation, die den Preis von allem in die Höhe treibt. Einschließlich Elektroautos. Das US-amerikanische Fahrzeugbewertungs- und Automobilforschungsunternehmen Kelley Blue Book hat einen neuen Bericht herausgebracht, der die durchschnittlichen Autopreise in den USA aufzeichnet. Dieser Bericht bestätigt, dass der durchschnittliche EV-Preis um 13,7 Prozent auf 66.000 Dollar gestiegen ist.
„Der Durchschnittspreis für ein neues Elektrofahrzeug stieg im Juni um 3,8 Prozent gegenüber Mai und um 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Durchschnittspreis für ein neues Elektroauto, über 66.000 Dollar, liegt weit über dem Branchendurchschnitt und entspricht eher den Luxuspreisen als den Mainstream-Preisen“, heißt es bei Kelley Blue Book.
Das ist ein deutlicher Anstieg im Jahresvergleich. Gemessen an den Preiserhöhungen auf dem Verbrenner-Automarkt, der im vergangenen Monat um 12,7 Prozent auf 48.043 Dollar gestiegen ist, sind die Preiserhöhungen im EV-Bereich annähernd identisch.
Offensichtlich ist der durchschnittliche Preisunterschied von 18.000 Dollar kein guter Vergleich, da benzinbetriebene Fahrzeuge in einer viel größeren Modellvielfalt und in mehr Kategorien angeboten werden als Elektrofahrzeuge, die wiederum tendenziell eher Premium- beziehungsweise Luxusmodelle sind. Die tatsächlichen Betriebskosten beider Fahrzeugarten liegen aber sehr nahe beieinander.
Tesla um 12 Prozent gestiegen
Kelley Blue Book hat die durchschnittlichen Transaktionspreise für jede Marke ermittelt. Teslas Preise sind im vergangenen Jahr um rund 12 Prozent gestiegen. Im März und April 2022 beispielsweise sind die Preise von Model 3 und Co um teilweise bis zu 10.000 Euro gestiegen. Im März stiegen die Preise international zunächst um 3.000 Euro für das Model 3 und das Model Y. Wenig später passte Tesla auch die Preise für sein Model X und Model S an. Die höchste Preiserhöhung gab es dabei für das Model X Plaid, das um saftige 12.500 Dollar teurer wurde. Zuletzt stiegen die Preise Mitte Juni. Auch erstmals in der deutschen Fabrik in Grünheide. Interessanterweise ist der durchschnittliche Kaufpreis von Tesla mit denen anderer Premiumhersteller wie BMW vergleichbar. International stiegen die Preise unter anderem auch bei Ford. Käufer:innen müssen seit April 2022 um bis zu 9.000 Euro tiefer in die Tasche greifen, wenn sie den Mustang Mach-E kaufen wollen. Bei Audi in Deutschland stoppt die erneute Preiserhöhung gar die staatliche Förderung.
Hersteller | Durchschnittl. Kaufpreis Juni 2022 | Durchschnittl. Kaufpreis Mai 2022 | Durchschnittl. Kaufpreis Juni 2021 | Prozentuale monatl. Veränderung | Prozentuale jährl. Veränderung |
---|---|---|---|---|---|
BMW | $66,390 | $66,176 | $59,326 | 0,3% | 11,9% |
Daimler | $76,601 | $76,172 | $66,226 | 0,6% | 15,7% |
Ford | $54,602 | $52,135 | $50,364 | 4,7% | 8,4% |
Geely Auto Group | $60,512 | $61,322 | $53,165 | -1,3% | 13,8% |
General Motors | $50,357 | $50,636 | $48,707 | -0,6% | 3,4% |
Honda | $37,699 | $38,157 | $33,093 | -1,2% | 13,9% |
Hyundai | $36,161 | $35,946 | $31,834 | 0,6% | 13,6% |
Mazda | $29,953 | $30,746 | $31,587 | -2,6% | -5,2% |
Renault-Nissan-Mitsubishi | $35,496 | $36,239 | $32,225 | -2,1% | 10,2% |
Rivian | $72,902 | $72,973 | – | -0,1% | – |
Stellantis | $53,976 | $53,997 | $49,729 | 0,0% | 8,5% |
Subaru | $35,194 | $33,814 | $35,212 | 4,1% | -0,1 |
Tata Motors | $84,808 | $88,218 | $80,719 | -3,9% | 5,1% |
Tesla | $68,392 | $64,969 | $61,149 | 5,3% | 11,8% |
Toyota | $40,111 | $39,127 | $38,544 | 2,5% | 4,1% |
Volkswagen Group | $56,629 | $55,313 | $49,058 | 2,4% | 15,4% |
Automobilbranche | $48,043 | $47,275 | $42,633 | 1,6% | 12,7% |
Kleine Elektroflitzer kommen
Wir können dem EV-Markt nicht wirklich Schuld an diesen Preiserhöhungen geben. Die Inflation trifft praktisch jede Branche hart. Sobald sich die Dinge an dieser Front wieder beruhigen, werden auch die Preise von Elektroautos wieder sinken. Genau das hatte auch Tesla-Chef Elon Musk kürzlich für die Preise seiner Elektroautos angegeben.
Betrachtet man die durchschnittlichen Gesamtkaufpreis von Elektroautos, so werden natürlich Modelle in günstigeren Segmenten den größten Unterschied ausmachen. Gemeint sind damit beispielsweise Fahrzeuge wie der neue VW ID.Life oder das neu angekündigte 20.000-Dollar-Elektroauto von Hyundai. Zeitgleich werden elektrische Pickups in den USA in den nächsten Jahren sukzessive den Preisdurchschnitt heben. Nach wie vor ist dieses Fahrzeugsegment das beliebteste in Nordamerika.
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